Die deutsche Schauspielerin ist beim Festival in gleich zwei Wettbewerbsfilmen zu sehen. Regisseur Wenders bewirbt sich mit "Perfect Days" ebenfalls um die Goldene Palme. Zudem läuft in einer Seitenkategorie seine Künstlerbiografie "Anselm".
Video Wim Wenders und Sandra Hüller: Doppel-Premieren in Cannes

STORY: Im vollgepackten Terminplan eines Top-Filmfestivals können Besucher zwischen Premieren, Promis und Partys schnell mal das Gefühl für Zeit und Raum verlieren. Dass in Cannes zwei deutsche Stars gleich doppelt Premiere feiern, hat allerdings absolut seine Richtigkeit. Der Regisseur Wim Wenders und die Schauspielerin Sandra Hüller sind mit je zwei Filmen im Programm vertreten. Hüller steht mit dem Justiz-Drama "Anatomy of a Fall" von Justine Triet und "The Zone of Interest" von Jonathan Glazer im Wettbewerb um die begehrte Goldene Palme. Im Cannes-Debüt des britischen Filmemachers spielt Hüller Hedwig Höß, die Frau des KZ-Kommandanten von Auschwitz, Rudolf Höß, dargestellt von Christian Friedel. "Also, die Verantwortung war mir, und ich glaube, ich kann da auch für Christian sprechen, sehr bewusst, die wir da haben. Und gleichzeitig weiß man, dass man das eigentlich nicht richtig machen kann. Das heißt wiederum, man kann es eigentlich auch gar nicht versuchen, es richtig zu machen. Man kann nur versuchen, wirklich da zu sein, Respekt zu haben, sich einzulassen, zu vertrauen, zuhören. Und das haben wir, glaube ich, gemacht." Wim Wenders steht ebenfalls im Wettbewerb mit seinem in Tokio angesiedelten Film "Perfect Days". Bei den 76. Filmfestspielen ist er bereits zum zehnten Mal im Rennen um die Goldene Palme. In einer Seitenkategorie läuft zudem sein Werk "Anselm". Die Postproduktion der Künstlerbiografie über Anselm Kiefer habe viel Zeit in Anspruch genommen, sagt Wenders. Da habe er kurzerhand bei einer Japan-Reise noch einen Film gedreht. "In "Anselm" steckt viel meiner Lebenszeit und viel Arbeit. Und die andere Sache war einfach spontan und geschah wie aus einer Eingebung des Augenblicks. Und das hat ihnen so gut gefallen, dass sie es auch zeigen wollten. Ich habe nicht 'nein' gesagt, weil ich dachte, na ja, ich weiß, wie es ist, in Cannes zu sein, aber ich war noch nie mit zwei Filmen hier, das wird also ein Erlebnis." Ob Wenders fast 40 Jahre nach seinem Erfolg mit "Paris, Texas" erneut die Goldene Palme holen kann, wird sich am Samstag zeigen. Dann werden die Preise für die 21 Wettbewerbsfilme verkündet.