Dafür sprächen derzeit die von Tatzeugen wahrgenommenen Ausrufe "Allahu Akbar" ("Gott ist am größten") des tatverdächtigen Somaliers und ein Hinweis des Festgenommenen auf den "Dschihad" ("Heiliger Krieg") in einer Würzburger Klinik, wie das bayerische Landeskriminalamt (LKA) am Dienstag mitteilte.
Video Würzburg: Ermittler hält islamistischen Hintergrund bei Messerangriff für naheliegend

Das bayerische Landeskriminalamt hält einen islamistischen Hintergrund nach dem tödlichen Messerangriff von Würzburg für naheliegend. Sprecher des LKA Bayern Ludwig Waldinger. "Wir haben schon lange gesagt, dass der Täter bei seiner Tatausführung 'Allahu Akbar' gerufen hat, dass er seinen persönlichen Dschihad an einem Krankenbett dann auch geäußert hat. Das ist ein deutlicher Hinweis auf ein islamistisches Motiv, wenngleich wir keinerlei Propagandamaterial oder ähnliche Unterlagen bei ihm gefunden haben." Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der Generalstaatsanwaltschaft München habe daher die Ermittlungen übernommen. Im Mittelpunkt der Ermittlungsarbeit stehe derzeit die Untersuchung der Gegenstände, die bei dem Mann sowie in dessen Wohnung sichergestellt worden seien, erklärte das LKA. "Wir haben die SOKO Main ins Leben gerufen, derzeit mit ungefähr 130 Beamten besetzt, und der Schwerpunkt ist natürlich absolut die Hintergründe dieser Tat aufzuklären, das Motiv zu erklären. Wir werten Handys aus, da geht es aber nicht nur um das Auswerten, auch die Inhalte müssen bewertet werden. Dazu haben wir Islamwissenschaftler des Landeskriminalamts, aber auch des Bundeskriminalamts eingesetzt." Bei dem Messerangriff am Freitag in der Würzburger Innenstadt wurden drei Frauen getötet. Weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt, befinden sich aber inzwischen außer Lebensgefahr.