Absturz im Hamburg Hafen Auch der Pilot ist gestorben

Das Drama um das abgestürzte Wasserflugzeug nimmt kein Ende: In der Nacht zum Montag ist auch der Pilot gestorben. Einziger Überlebender ist damit der Vater des zwölfjährigen Jungen. Er hatte seinem Sohn, der im Wrack verbrannte, den Flug zum Geburtstag geschenkt.

Am Sonntag hieß es noch, der Pilot habe sich retten können - nun erlag der 51-Jährige in der Klinik seinen schweren Verletzungen. Damit erhöhte sich die Zahl der Opfer auf fünf. Unter ihnen ist auch ein 12-jähriger Junge: seine Eltern hatten ihm den Rundflug zum Geburtstag geschenkt. Der Vater des Jungen ist damit der einzige Überlebende der Tragödie. Sein Zustand ist nach Polizeiangaben unverändert, auch er hatte lebensgefährliche Brandwunden erlitten. Die Opfer stammen aus Hamburg und Bremen.

Das Kleinflugzeug vom Typ Beaver DHC-2 de Havilland mit dem Namen "Himmelsschreiber" war bereits 44 Jahre alt, aber regelmäßig nahe der Überseebrücke zu Rundflügen über die Hansestadt gestartet. "Ersten Ermittlungen zufolge hat der Motor des Kleinflugzeugs ausgesetzt", sagte Klaus Gneckow, Brandermittler beim Hamburger Landeskriminalamt (LKA). "Der Pilot versuchte noch eine Notlandung auf dem Gelände eines Rangierbahnhofs." Dabei sei die Maschine jedoch - nur zwei Minuten nach dem Start - gegen den hinteren Teil eines Güterwaggons geprallt und sofort in Flammen aufgegangen.

"Noch einige Sätze"

"Der Pilot konnte den Rettungskräften noch einige Sätze sagen", berichtete Feuerwehrsprecher Martin Schneider. Um die Angehörigen der Opfer, die offenbar noch am Elbufer warteten, kümmerten sich Psychologen des Kriseninterventionsteams und die Landesfeuerwehrpastorin. Der Unglücksort im Stadtteil Veddel wurde weiträumig abgesperrt.

Feuerwehr-Sprecher Peter Braun sagte stern.de, dass das Wrack zunächst liegen bleibe, um die Unfallursache zu ermitteln. Experten des Luftfahrt-Bundesamtes Braunschweig waren deswegen bereits auf dem Weg nach Hamburg. Die "Himmelsschreiber" war bei ihren Rundflügen gewöhnlich 20 Minuten unterwegs. In einer Höhe von 600 Metern präsentierte der Pilot seinen Passagieren die Stadt und den Hafen.

Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) reagierte bestürzt. "Ich bin tief erschüttert über das Unglück. Mein Mitgefühl gehört den Angehörigen", sagte Beust. "Die Unglücksursache muss schnell und gründlich aufgeklärt werden."

AP · DPA · Reuters
Björn Erichsen/DPA/AP/Reuters

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