Bewohner in der Bay Area von San Francisco sind auf der Hut vor einem ungewöhnlich aggressiven Eichhörnchen. Der freche Nager hat bereits zwei Menschen derart schwer attackiert, dass sie ins Krankenhaus mussten, berichtet die Nachrichtenagentur AP.
"Es hat sich an meinem Bein festgekrallt. Der Schwanz flatterte hier oben herum. Ich schrie: 'Nehmt es weg, nehmt es weg!' Ich wollte es nicht anfassen", sagte Joan Heblack, die in San Rafael wohnt, dem Lokalsender KGO-TV. "Es kam aus dem Nichts. Ich habe überhaupt nicht gesehen, wie es auf mich zu gerannt kam." Das Eichhörnchen habe sie so schwer gekratzt und gebissen, dass sie in die Notaufnahme musste, berichtet Heblack weiter.
"Sehr gemeines" Eichhörnchen taucht "aus dem Nichts" auf
Die Anwohnerin Isabel Campoy habe ebenfalls mit dem pelzigen Rowdy Bekanntschaft gemacht. Sie sei angegriffen worden, als sie in derselben Gegend spazieren ging. Das Eichhörnchen sprang vom Boden aus auf ihr Gesicht zu und landete auf ihrem Arm, der daraufhin blutete, berichtete sie. Sie sei daraufhin ebenfalls in die Notaufnahme gegangen. "Jetzt folgt es uns, bis sie mich fast umgebracht hätte", sagte Isabel Campoy dem Sender.
Als Reaktion auf das Aggro-Hörnchen wurden Flyer aufgehängt, die die Anwohner warnen, dass das Eichhörnchen kein Scherz ist und dass mehr als fünf Menschen von einem "sehr gemeinen Eichhörnchen" angegriffen wurden, das "aus dem Nichts auftaucht".
"Leider ist das nichts Ungewöhnliches", erklärte Vanessa Potter von WildCare in San Rafael KGO-TV. Eichhörnchen seien keine Überträger von Tollwut. Das aggressive Verhalten sei wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass das Tier als Jungtier von Menschen gefüttert und gepflegt wurde. "Wenn sie Menschen mit Futter assoziieren, haben sie keine Angst vor ihnen. Sie suchen nach Futter. Wenn sie keines finden, kann das zu Frustrationen führen. Sie können ihr Revier verteidigen."
Anwohner bleiben weiter wachsam
Lisa Bloch von Marin Humane sagte AP, dass seit Mitte September keine Berichte mehr über Angriffe durch Eichhörnchen eingegangen sind. Sollte das Eichhörnchen wieder auftauchen, werde die gemeinnützige Organisation in Abstimmung mit den Behörden Maßnahmen zur Entfernung des Tieres ergreifen, so Bloch. Auch sie kenne solch ein Verhalten von Eichhörnchen und führt es wie Potter auf die Fütterung durch Menschen zurück. Experten warnen daher davor, wilde Tiere zu füttern.
Auch wenn das verdächtige Tier seit Tagen nicht mehr gesichtet wurde, bleibt die Nachbarschaft von San Rafael trotzdem wachsam, wie KGO-TV berichtet. Isabel Campoy bleibt tapfer. "Es tut weh, wenn ich die Haut berühre. Ich setze meine ganze Kraft und meinen ganzen Willen ein, um zu sagen, dass ich das überstehen werde."