Wer erschoss Herbert K.? Auch fast 38 Jahre nach der Tat tappt die Polizei in Schleswig-Holstein und Niedersachsen noch immer im Dunkeln. Es ist ein "Cold Case", doch mit der Hilfe der Zuschauer von "Aktenzeichen XY... ungelöst" will Ermittler Marco Klein von der Itzehoer Mordkommission den Fall jetzt doch noch lösen.
In der ZDF-Sendung mit Rudi Cerne wird der Fall K. an diesem Mittwochabend ausführlich dargestellt. Der gewaltsame Tod des Niedersachsen gilt als "eines der größten Mysterien der deutschen Kriminalgeschichte", wie es das ZDF in einem Trailer zur Sendung ausdrückt.
Herbert K. wollte zur Arbeit – und kam dort nie an
Herbert K. war 34 Jahre alt, als er am 10. September 1983 verschwand, einem Samstag. Früh am Morgen, gegen 6.15 Uhr, verließ der Familienvater sein Zuhause in Twielenfleth, einer kleinen Gemeinde in Niedersachsen bei Stade im Alten Land. K., der Filialleiter in einem Supermarkt im Langenfelder Damm in Hamburg war, wollte zur Arbeit. Aber er kam dort nicht an und galt zunächst als vermisst.
Dann, rund elf Wochen später, wurde seine Leiche im südlichen Schleswig-Holstein gefunden: Am 29. November 1983 wurde der Tote im Kreis Pinneberg im Bereich der Gemeinde Holm entdeckt, er lag in einem Schacht einer Grabenentwässerung. Die Obduktion ergab: Herbert K. war erschossen worden.
"Aktenzeichen XY" wirft auch Fragen zum Auto des Opfers auf
Eine Spur könnte das Auto des Supermarktleiters sein, es spielt eine Rolle in dem Fall und wird in der Zuschauerfahndung bei "Aktenzeichen XY" ausdrücklich erwähnt. Denn wie die Polizei ermittelte, wurde das Fahrzeug, ein senffarbener Toyota Corolla mit Stader Kennzeichen, noch nach dem Verschwinden des Mannes gesehen, und zwar im Stadtgebiet von Hamburg und im Kreis Pinneberg, der an die Hansestadt angrenzt. Mehrere Wochen später, am 31. Januar 1984, wurde der Toyota von Herbert K. aus der Elbe gezogen.
Die Familie des Opfers ist bis heute im Unklaren darüber, warum K. einem Verbrechen zum Opfer fiel. Den Ermittlern gelang es bis heute nicht, die Tat aufzuklären. Durch die Zuschauerfahndung bei "Aktenzeichen XY" erhoffen sich der Itzehoer Kripo-Chef Klein und seine Kollegen, auch nach fast vier Jahrzehnten noch Zeugen zu finden, die etwas zu dem Fall sagen können. Für Hinweise, die zu dem oder den Täter führen, ist eine Belohnung von 6000 Euro ausgesetzt.
Die Kriminalpolizei in Itzehoe bittet unter der Telefonnummer 04821 / 6020 um sachdienliche Hinweise.

Sehen Sie im Video: Seit 50 Jahren fahnden die Macher von "Aktenzeichen XY ... ungelöst" nach Verbrechern. Am spannendsten sind die Ermittlungen hinter den Kulissen. Aber wie viele Fälle werden eigentlich durch die Sendung gelöst?
Quellen: Polizeidirektion Itzehoe, SHZ.de, "Kieler Nachrichten"