Japanische Experten wollen auf abenteuerliche Weise den außer Kontrolle geratenen Block 4 im Atomkomplex Fukushima Eins kühlen. Es sei geplant, mit Hilfe von Hubschraubern Wasser durch Löcher im teilweise zerstörten Dach zu schütten, wie der staatliche Fernsehsender NHK am Dienstag berichtete. Damit sollen im Inneren Kernbrennstäbe gekühlt werden. Zuvor war bekanntgeworden, dass sich die Wassertemperatur im Abklingbecken der Brennstäbe bedrohlich erhöht hatte.
Block 4 ist der derzeit einzige unter den havarierten Meilern, der sich aus technischen Gründen nicht aus unmittelbarer Nähe mit Meerwasser kühlen lässt. Eine Explosion hatte Löcher in eine Wand sowie das Dach gerissen. In den japanischen Medien wurde vermutet, dass die Radioaktivität im AKW zu hoch für einen Einsatz von Menschen ist. Deshalb werde eine Lösung aus der Luft geprüft. Alternativ könnten Feuerwehrwagen an das Reaktorgebäude herangefahren werden, um durch die Löcher Wasser in den Reaktor zu spritzen, hieß es.
Block 4 war noch vor dem Erdbeben am Freitag für Wartungsarbeiten vom Netz genommen worden. Deshalb lagern die Brennstäbe außerhalb der eigentlichen Schutzhülle des Reaktors.