Die Examensprüfung ist schon eine Herausforderung für sich. In Bayern hatten die Lehramt-Studenten allerdings mit zusätzlichen Hindernissen zu kämpfen, denn an insgesamt neun Universitäten waren im Fach Anglistik schon die Aufgabenstellungen mit mehreren Fehlern gespickt.
Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, wurden die Studenten während der Prüfung in Englischer Sprachwissenschaft mehrmals unterbrochen. Dabei wurden sie auf insgesamt sechs Fehler in der Aufgabenstellung hingewiesen. Darunter waren etwa Zeilenangaben, Zeiten oder Buchstabendreher.
Bei jedem neu entdeckten Fehler startete eine Telefonkette von der Prüfungsaufsicht zum Prüfungsamt der Hochschule zum Ministerium und zurück. Beschlossen wurde für alle neun betroffenen Universitäten: Die Studenten bekommen 20 bis 25 Minuten mehr Zeit für ihre Examensprüfung. Auch im Examen in Englischer Literaturwissenschaft gab es einen Fehler: In der Aufgabenstellung fehlten eineinhalb Zeilen eines Shakespeare-Textes. Auch hier bekamen die Lehramt-Studenten 20 Minuten Bearbeitungszeit dazu.
Kritik am Ministerium
Die angehenden Lehrer sind sauer. Eine betroffene Studentin sprach in der "Süddeutschen Zeitung" von einer "schrecklichen Prüfung"; die vielen Unterbrechungen hätten viele völlig aus dem Konzept gebracht. "An uns werden höchste Ansprüche gestellt, und im Ministerium heißt es Menschen machen Fehler?!", sagte sie.
Die Aufgabenstellungen werden von Professoren formuliert und anschließend von drei Fachleuten im Ministerium gegengelesen. Daher wirft der Fauxpas nun in der Tat Kritik am Bildungsministerium auf. "Prüfungsaufgaben für die Erste Staatsprüfung werden mit großer Sorgfalt erstellt", so die Antwort eines Sprechers. Dazu der Hinweis, dass zu jedem Examenstermin in Bayern 400 Einzelprüfungen erstellt werden. Daher sei "nicht auszuschließen, dass vereinzelt Fehler in den Prüfungsaufgaben vorkommen".
