In Berlin ist ein Lkw in den Weihnachtsmarkt in der Nähe der Gedächtniskirche gefahren - mehrere Menschen wurden nach Angaben der Polizei und der Feuerwehr getötet. Aktuell ist von neun Toten die Rede. Es gebe zudem mindestens 45 Verletzte, zum Teil schwer Verletzte, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei am Montagabend.
Unklar ist, ob es sich um einen geplanten Akt oder einen Unfall handelte. Gegenüber der Nachrichtenagentur DPA hatte eine Sprecherin die Vermutung geäußert, es könne sich um einen Anschlag handeln. Innenminister Thomas de Maiziere sagte: "Ich möchte jetzt noch nicht das Wort Anschlag in den Mund nehmen, obwohl viel dafür spricht".
Die Ereignisse des Abends zum Nachlesen im Ticker:
+++ 1.25 Uhr: Sicherheitskreise: Verdächtiger wohl als Flüchtling eingereist +++
Der nach dem möglichen Lkw-Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt festgenommene mutmaßliche Fahrer ist nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden wohl im Februar als Flüchtling nach Deutschland eingereist. Letzte Gewissheit gab es zunächst noch nicht, da der Mann unterschiedliche Namen verwendet habe und damit seine Identität nicht zweifelsfrei habe geklärt werden können, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am frühen Dienstagmorgen aus Sicherheitskreisen. Es deutete viel darauf hin, dass der Mann - ein Pakistaner oder Afghane - bei der Einreise nach Deutschland als Flüchtling registriert worden sei. Die Tageszeitung "Die Welt" hatte zuvor geschrieben, der Verdächtige sei ein Flüchtling aus Pakistan.
+++ 0.50 Uhr: Verdacht der Polizei: Lkw in Polen gestohlen? +++
Die Berliner Polizei geht einem Verdacht nach, wonach der Lkw bereits in Polen gestohlen worden sein könnte. Das berichtet der Tagesspiegel. Sieben Staatsanwälte leiten die Ermittlungen. Der Generalbundesanwalt hat ein paralleles Verfahren eröffnet.
+++ 0.42 Uhr: Innenminister von Bund und Ländern beraten +++
Die Innenminister von Bund und Ländern wollen am Dienstag über die Sicherheitslage beraten. "Wir haben uns für morgen Vormittag verabredet", sagt De Maizière in der ARD. Es gehe darum, "am Telefon in einer Schaltkonferenz zu beraten, wie die Lage ist". Hessens Innenminister Peter Beuth erklärt, die Schutzmaßnahmen für Weihnachtsmärkte in dem Bundesland befänden sich "bereits auf einem hohen Niveau". Als Reaktion auf den tödlichen Vorfall in der Hauptstadt allerdings werde Wiesbaden "die Polizeipräsenz noch einmal verstärken und zusätzliche verdeckte Maßnahmen einleiten". "Unsere Sicherheitsbehörden sind wachsam", erklärt Beuth.
+++ 0.36 Uhr: Frankreich verstärkt Sicherheitsmaßnahmen auf Weihnachtsmärkten +++
Die französischen Behörden verschärfen nach dem Vorfall in Berlin die Sicherheitsvorkehrungen für Frankreich. Die Sicherheitsmaßnahmen auf den Weihnachtsmärkten des Landes seien "sofort verstärkt" worden, erklärt Innenminister Bruno Le Roux in Paris. Er spricht von einem "Anschlag", der Berlin getroffen habe. Die deutsch-französische Zusammenarbeit im "Anti-Terror-Kampf" werde unermüdlich fortgesetzt, erklärt Le Roux. Die französischen Sicherheitskräfte müssten in höchster Alarmbereitschaft bleiben und angesichts der "Barbarei" ihre Entschlossenheit bewahren.
+++ 0.22 Uhr: Verdächtiger ist angeblich Afghane oder Pakistani +++
Der festgenommene Verdächtige könnte ein Pakistaner oder Afghane sein. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Eine genaue Identifizierung sei jedoch schwierig, da möglicherweise auch falsche Namen benutzt würden. Der Mann war nach dem Vorfall mit mindestens neun Toten zunächst geflüchtet. Der Berliner "Tagesspiegel" berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, der Mann sei den Ermittlern bekannt, allerdings nicht wegen eines terroristischen Hintergrundes, sondern wegen kleinerer krimineller Delikte.
+++ 0.13 Uhr: Feuerwehr beendet ihren Einsatz +++
Wie die Berliner Polizei via Twitter mitteilt, hat die Feuerwehr ihren Einsatz inzwischen beendet. 45 zum Teil schwer Verletzte wurden demnach in verschiedene Kliniken in Berlin gebracht.
+++ 0.06 Uhr: De Maizière: Verdächtiger wird vernommen +++
Die Hintergründe sind nach Angaben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière weiter unklar. "Ich möchte jetzt noch nicht das Wort Anschlag in den Mund nehmen, obwohl viel dafür spricht", sagt de Maizière in der ARD. Ein Verdächtiger werde vernommen.
+++ 0.06 Uhr: Entwarnung am Breitscheidplatz +++
+++ 23.43 Uhr: USA kondolieren und bieten Unterstützung an +++
Die USA verurteilen den tödlichen Zwischenfall in Berlin scharf. In einer Mitteilung des Nationalen Sicherheitsrates heißt es, es habe sich vermutlich um einen terroristischen Anschlag gehandelt. Man habe der deutschen Regierung Unterstützung angeboten. Wörtlich erklärt der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Ned Price: "Deutschland ist einer unserer engsten Partner und stärksten Verbündeten. Im Kampf gegen all jene, die unsere Art zu leben und unsere Gesellschaften bedrohen, stehen wir an der Seite Berlins." Den Opfern und ihren Angehörigen gelte tief empfundenes Mitgefühl. Dieses wolle man auch der Bundesregierung und den Deutschen übermitteln.
+++ 23.36 Uhr: Weitere Details zum Lastwagen +++
Der Eigentümer der polnischen Spedition, der der Lastwagen gehört, Ariel Zurawski, sagt in einem Telefonat dem Sender TVN 24, der Fahrer sei seit etwa 16 Uhr nicht mehr zu erreichen gewesen. Der Fahrer sei sein Cousin, er könne seine Hand für ihn ins Feuer legen, dass er kein Attentäter sei. "Es kann einfach nicht mein Fahrer gewesen sein", sagt Zurawski zu dem Vorfall. "Ihm muss etwas angetan worden sein", mutmaßte er. "Ich stehe so unter Schock." Der Lastwagen hatte Stahlkonstruktionen nach Berlin transportiert, berichtet Zurawski. Wegen einer Verzögerung habe der Fahrer bis zum Morgen warten müssen und den LKW in Berlin geparkt.
+++ 23.25 Uhr: Müller und Innensenator geben morgen Pressekonferenz +++
Berlins Bürgermeister Müller und Innensenator Andreas Geisel wollen morgen Mittag auf einer Pressekonferenz die Öffentlichkeit informieren. Dabei würden auch Landesbranddirektor Wilfried Gräfling und Polizeipräsident Klaus Kandt Fragen der Journalisten beantworten, teilt der stellvertretende Senatssprecher Bernhard Schodrowski mit. Ob auch ein Vertreter der Berliner Generalstaatsanwaltschaft dazukommt, sei noch unsicher. Bei dem Termin werde es um die aktuellen Erkenntnisse und Umstände bei dem Vorfall auf dem Breitscheidplatz gehen, erläutert Schodrowski.
Davor würden sich Polizei und Feuerwehr nicht mehr äußern.
+++ 23.10 Uhr: Polizei untersucht verdächtigen Gegenstand +++
+++ 23.02 Uhr: Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen +++
Die Bundesanwaltschaft nimmt nach Angaben von Justizminister Heiko Maas Ermittlungen auf. "Der Generalbundesanwalt übernimmt den Fall", schreibt Maas auf Twitter. "Wir trauern mit den Angehörigen", schreibt er.
+++ 23 Uhr: Details zum Hergang des Vorfalls +++
Wie die Polizei vor Ort unserer Reporterin erläutert hat, war der LKW im Herzen Berlins offenbar von der Kantstraße aus in die Fußgängergasse zwischen die Buden gefahren und dann wieder zurück auf die Budapester Straße. Dabei hat er eine Bude komplett umgerissen; etwa 50 Meter lang war der Laster zwischen den Buden entlang gefahren. Über die Geschwindigkeit des Lastwagens ist noch nichts bekannt.
+++ 22.56 Uhr: Beifahrer ist einer neun Toten +++
Wie stern-Reporterin Silke Müller vor Ort in Berlin erfahren hat, ist der Beifahrer im Lastwagen einer der von der Polizei bestätigten neun Toten. Er sei vor Ort gestorben.
+++ 22.37 Uhr: Steinmeier warnt vor vorzeitigen Schlussfolgerungen +++
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier äußert sich entsetzt über den Vorfall. "Ich bin tief erschüttert über die schrecklichen Nachrichten von den Ereignissen an der Berliner Gedächtniskirche", erklärt Steinmeier, "mein tief empfundenes Mitgefühl ist mit den Familien, Angehörigen und Freunden der Opfer". Der Außenminister warnt vor voreiligen Schlussfolgerungen. "Wir wissen noch nicht mit Gewissheit, was heute Abend wirklich geschehen ist." Die Sicherheitsbehörden arbeiteten "mit Hochdruck daran, die Unglücksstelle zu sichern und die Täter zu finden".
+++ 22.31 Uhr: Hinweise bitte an die Polizei +++
+++ 22.28 Uhr: LKA übernimmt Ermittlungen +++
Das Landeskriminalamt (LKA) übernimmt die Ermittlungen vor Ort. Das teilt die Berliner Polizei auf Twitter mit. Die Hintergründe seien weiter unklar.
+++ 22.22 Uhr: Frankreichs Außenminister entsetzt über Vorfall in Berlin +++
Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault reagiert betroffen auf den möglichen Anschlag. "Entsetzt von den Nachrichten aus Berlin und vollkommen solidarisch mit unseren deutschen Freunden", schreibt der Pariser Chefdiplomat auf Twitter.
+++ 22.18 Uhr: Telefonnummer für Angehörige +++
Auf Facebook wurde ein Safety Check eingerichtet. Bürgertelefon der Polizei für Angehörige unter der Telefonnummer (030) 4664 4664.
+++ 22.16 Uhr: LKW gehört offenbar polnischer Firma +++
Laut polnischen Medien ist der Lastwagen im Besitz einer Firma mit Sitz in Stettin in Polen. Das berichtet n-tv. Die Firma habe 16 Stunden zuvor zuletzt Kontakt mit ihrem Fahrer gehabt. Es handelt sich bei dem LKW um einen Sattelschlepper mit sehr langem Auflieger, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtet.
+++ 22.12 Uhr: Polizei warnt: "Bitte verbreiten Sie keine Videos" +++
+++ 22.10 Uhr: LKW hat polnisches Kennzeichen +++
Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtet, hat der LKW in Berlin ein polnisches Kennzeichen.
+++ 22.08 Uhr: Polizei gibt vorsichtig Entwarnung +++
Wie die Polizei Berlin mitteilt, gibt es aktuell "keine Hinweise auf weitere gefährdende Situationen in der City nähe Breitscheidplatz".
+++ 22.04 Uhr: Merkels Regierungssprecher: Wir trauern um die Toten +++
Merkel hat sich bestürzt gezeigt. "Wir trauern um die Toten und hoffen, dass den vielen Verletzten geholfen werden kann", teilt Regierungssprecher Seibert über Twitter mit.
+++ 22.02 Uhr: Möglicher Fahrer des Lkw gefasst +++
Der festgenommene Verdächtige soll der Fahrer des Lastwagens sein. Der Beifahrer ist tot, das hat die Polizei bestätigt.
+++ 22.01 Uhr: Polizei spricht nicht offiziell von Anschlag +++
Die Polizei weist darauf hin, dass die Hintergründe weniger als anderthalb Stunden nach der Tat noch nicht geklärt sind.
+++ 21.55 Uhr: Merkel in Kontakt mit Berlins Bürgermeister Müller +++
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist wegen des möglichen Anschlags in Kontakt mit Berlins Bürgermeister Müller. Das teilt Regierungssprecher Steffen Seibert mit. "Wir trauern um die Toten und hoffen, dass den vielen Verletzten geholfen werden kann", schreibt Seibert auf Twitter.
+++ 21.50 Uhr: "Die Situation ist unter Kontrolle" +++
Die Situation ist nach Worten von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller unter Kontrolle. Der Regierungschef reagiert schockiert auf die Attacke mit mindestens neun Toten. "Was wir hier sehen, ist dramatisch", sagt Müller auf dem Breitscheidplatz. Seine Gedanken seien bei den Familien, die Tote oder Verletzte zu beklagen hätten.
+++ 21.49 Uhr: Polizei: Ein Verdächtiger ist tot +++
Nach Polizeiangaben ist ein Verdächtiger, der Beifahrer des Lastwagens, tot. Über die Todesursache des Mannes, der im Führerhaus des LKW saß, ist laut Polizei zunächst nichts bekannt.
+++ 21.45 Uhr: Alle Berliner sollen zu Hause bleiben +++
Die Berliner Polizei fordert die Bevölkerung via Twitter auf, zu Hause zu bleiben und keine Gerüchte zu verbreiten. Man arbeite auf Hochtouren, hieß es weiter.
+++ 21.36 Uhr: Ein Verdächtiger festgenommen +++
Weniger als eine Stunde nach dem Tweet hat die Berliner Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Das sagt ein Polizeisprecher.
+++ 21.16 Uhr: Mindestens neun Tote +++
Inzwischen ist von Seiten der Polizei von mindestens neun Toten auf dem Berliner Weihnachtsmarkt die Rede.
+++ 21.09 Uhr: Täter ist offenbar auf der Flucht +++
Ein dpa-Fotograf berichtete von Polizisten mit Maschinenpistolen am Löwentor des Zoos. Ein Täter sei flüchtig, hieß von einem Beamten. Mehrere Polizei-Fahrzeuge fuhren in Richtung Mitte.
+++ 21 Uhr: Mindestens ein Toter +++
Mindestens, heißt es nach Polizeiangaben.
+++ 20.41 Uhr: "LKW über den Gehweg am #Breitscheidplatz gefahren" +++
"Soeben ist ein LKW über den Gehweg am #Breitscheidplatz gefahren. Unsere Kolleg. melden Verletzte. Weitere Infos folgen hier", teilte die Polizei auf Twitter mit. Ein Live-Video auf der Facebook-Seite der "Berliner Morgenpost" zeigte zerstörte Buden auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche, zahlreiche Polizei-Fahrzeuge waren zu hören.