Busunfall Tragisches Ende einer Ferienfreizeit

Bei einem schweren Busunfall sind auf der A1 mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Sechs weitere schweben in Lebensgefahr. Der Reisebus stürzte auf dem Weg nach Dänemark von einer Brücke.

Es war ein schreckliches Bild: Ein Bus ist am Sonntag auf der A1 bei Euskirchen mit seinem Heck zehn Meter tief von einer Brücke gestürzt, zwei dänische Jugendliche kamen ums Leben. Von den 50 Verletzten schwebten nach Angaben der Hilfskräfte sechs noch Stunden später in Lebensgefahr.

Der Doppelstockbus war mit 66 Fahrgästen aus Dänemark von einer Ferienfreizeit auf dem Weg in die Heimat. Bei Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) kam er nach rechts von der Fahrbahn ab, durchbrach die Leitplanken und stürzte mit dem hinteren Teil auf einen tiefer gelegenen Wirtschaftsweg. Das Führerhaus blieb an den Leitplanken hängen.

Busfahrer galt als erfahren

In dem Unglücksbus waren Jugendliche im Alter zwischen 16 und 20 Jahren auf dem Weg von Nordspanien nach Hause. Er fuhr mit einem nachfolgenden Bus in Kolonne. Kurz vor dem Unfall um 8.00 Uhr soll der 58 Jahre alte erfahrene Busfahrer seinen Kollegen am Steuer abgelöst haben, sagte der Leiter der Rettungsdienste Kreis Euskirchen, Udo Crespin.

Danach geschah es: Der Bus kam aus unbekannten Gründen nach rechts ab, streifte die Leitplanke, durchbrach sie. Das Führerhaus blieb noch daran hängen. Das Heck stürzte zehn Meter tief und stauchte den ganzen Bus zusammen. Um Nüchternheit bemüht schilderten Hilfskräfte das entsetzliche Bild: "Verletzte lagen auf der Autobahn und auf dem Feldweg", sagte Udo Crespin. Jugendliche halfen anderen, aus dem Bus zu klettern.

Andere Opfer waren zwischen den zusammengedrückten Sitzen eingeklemmt. Für die Notärztin Gisela Neff waren das die schlimmsten Momente: "Zu warten, bis sie befreit waren. Ihnen zuzureden." Die Schwerstverletzten saßen nach ersten Erkenntnissen oben, unter dem völlig eingebeulten Dach. Für zwei Jugendliche kam jede Hilfe zu spät. Sechs rangen in den Krankenhäusern mit dem Tod.

"Grenzt an ein Wunder"

"Es grenzt an ein Wunder, dass nicht mehr Tote und Verletzte zu beklagen sind", sagte Crespin. Der Fahrer muss versucht haben zu bremsen: "An der Unfallstelle gab es eine lange Bremsspur", stellte der Leiter der Autobahnpolizei Köln, Werner Goertz, fest. Ein Großaufgebot von Rettungskräften brachte die Schwerverletzten in umliegende Krankenhäuser. Vier Rettungshubschrauber waren im Einsatz.

Die Jugendlichen in dem nachfolgenden Bus wurden nach Euskirchen gebracht und dort seelsorgerisch betreut. Für Angehörige wurde eine Hotline eingerichtet (02251/79112020). Der Kölner Regierungspräsident Jürgen Roters sprach den Unfallopfern und den Angehörigen im Namen der Landesregierung Anteilnahme aus. Die Autobahn zwischen Euskirchen und Bliesheim Richtung Köln war über Stunden gesperrt. Die Staatsanwaltschaft Bonn nahm die Ermittlungen zur Unfallursache auf.

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Elke Silberer, DPA

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