Chinesische Wissenschaftler haben zum ersten Mal ein neues Mineral auf dem Mond entdeckt und es Changesite-(Y) getauft, wie die in China erscheinende "Global Times" berichtet.
Dong Baotong, stellvertretender Vorsitzender der chinesischen Atomenergiebehörde, gab auf der Pressekonferenz die Neuentdeckung bekannt. Changesite-(Y) ist ein Phosphatmineral in säulenförmigem Kristall, das in Mondbasaltpartikeln gefunden wird. Wissenschaftler des Beijing Research Institute of Uranium Geology isolierten ein Kristallpartikel mit einem Radius von etwa zehn Mikrometern durch sogenannte Röntgenbeugung, wie die Staatliche Weltraumbehörde CNSA über ihren Twitteraccount bekannt gab. Die "Commission on New Minerals, Nomenclature and Classification" (CNMNC), ein Ausschuss der Internationalen Mineralogischen Vereinigung, bestätigte Changesite-(Y) als neues Mineral.
China ist dritter Staat weltweit, der neues Mond-Mineral entdeckt
Es ist das sechste neue Mineral, das von der Menschheit auf dem Mond entdeckt wurde. China ist nach den USA und der ehemaligen Sowjetunion das dritte Land der Welt, das ein neues Mineral auf dem Mond entdeckte.
Der Name des neuen Minerals, Changesite-(Y), ist eine Kombination aus Change und Site sowie der chinesischen Mondgöttin Chang'e, wie das Portal "Vice" zusammenfasst. Laut Experten ist der Ort, an dem die chinesische Chang'e-5-Mission Proben entnommen hat, etwa eine Milliarde Jahre jünger als der Ort, an dem die USA und die ehemalige Sowjetunion Proben entnommen haben. Möglicherweise ist dies einer der Gründe, warum die USA und die ehemalige Sowjetunion Changesite-(Y) zuvor nicht entdeckt haben.
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Chinas Chang'e-5-Mission hat im Jahr 2020 Proben vom Mond mit einem Gewicht von etwa 1700 Gramm entnommen. Dies waren die ersten Mondproben der Welt seit mehr als 40 Jahren.
Laut staatlichen chinesischen Medien, wie der "South China Morning Post" (SCMP) enthalten die neuen Mondproben auch Helium-3, eine Variante des Elements Helium, das Wissenschaftler seit langem wegen seines Potenzials als Brennstoffquelle für Kernfusionen in Betracht ziehen.

Sollten derartige Fusionsreaktoren einstmals Realität werden, wäre Helium-3 insofern ein geeignetes Hilfsmittel, als dass es im Vergleich zu anderen Atomen weniger radioaktive Nebenprodukte und auch weniger Atommüll produzieren würde. Während Helium-3 auf der Erde äußerst knapp ist, kommt es auf dem Mond relativ häufig vor.
Quellen: "Global Times", Vice, "SCMP"