Nachdem er neun Tage allein in einer Mini-Berghütte ausgeharrt hatte, ist ein 44 Jahre alter Schneeschuhwanderer aus Berlin in den österreichischen Alpen gerettet worden. Eigentlich wollte er nur eine Nacht dort verbringen und dann weiter wandern - doch es kam ganz anders. Demnach war der Mann am vorvergangenen Montag (15. Januar) in der Nähe des Orts Lofer bei Berchtesgaden zu der extra für Notfälle dieser Art errichtete Mini-Hütte in 1800 Metern Höhe (mehr Infos gibt es hier) aufgestiegen, wie die Polizei in Salzburg mitteilte. Dort überraschte ihn ein Schneesturm.
Weil es auch in den Tagen darauf unvermindert stark weiterschneite, kam er von dem Berg nicht mehr herunter - zu sehr fürchtete er sich vor einem Lawinenabgang angesichts des vielen Neuschnees. In die Notlage wurde der erfahrene Wanderer offenbar auch von einer fehlerhaften Wetter-App gebracht. Diese habe dem Berliner völlig falsche Bedingungen angezeigt, heißt es im Bericht von "salzburg24.at".
Sechs Tage lang lebte er nach einem Bericht des ORF von geschmolzenem Schnee, aus dem er Tee kochte, und von mitgebrachtem Proviant. Dann ging ihm das Essen aus.
Hubschrauber rettet Berliner aus Alpenhütte
Da er einen Abstieg immer noch nicht wagte, habe er schließlich nach drei Tagen ohne Nahrung am Dienstag auf seinem Handy den Notruf gewählt. Ein Hubschrauber der Polizei kam und rettete ihn. Laut den österreichischen Behörden befand sich der 44-Jährige eindeutig in einer hochalpinen Notlage, wie es beim ORF hieß. Deshalb muss er den Rettungseinsatz nicht bezahlen.
Der Mann wurde unverletzt ins Tal geflogen. Dort bedankte er sich herzlich, verabschiedete sich und ging in ein Gasthaus, um wieder zu Kräften zu kommen, wie es weiter hieß. Am Mittwoch wollte er seine Wanderung durch die Alpen fortsetzen - diesmal aber im Tal.
