Spanien 87-Jährige ist mit Rollator unterwegs, um Drogen zu verticken

Laut Polizeibericht war eine hochbetagte Seniorin häufiger mit ihrem Rollator zum Drogenhandel in der Stadt Santoña unterwegs
Laut Polizeibericht war eine hochbetagte Seniorin häufiger mit ihrem Rollator zum Drogenhandel in der Gemeinde Santoña unterwegs (Symbolbild)
© Westend61 / Getty Images
Nach einer Drogenrazzia gab Spaniens Polizei eine erstaunliche Mitteilung ab: Eine hochbetagte Dame soll von zu Hause aus für den lokalen Betäubungsmittel-Vertrieb gesorgt haben.

Die Polizei der spanischen Region Kantabrien hat bei einer Drogenrazzia in den Gemeinden Santoña und Cleans neun Personen festgenommen – sechs Männer und drei Frauen. Die Älteste unter ihnen war bereits 87 Jahre alt.

Von den Festgenommenen hatten fünf der Männer bereits in der Vergangenheit Freiheitsstrafen abgesessen, wie das spanische Nachrichtenportal Europapress unter Berufung auf eine Polizei-Mitteilung schreibt. Bei den aktuellen Durchsuchungen seien insgesamt 6,5 Kilogramm Betäubungsmittel beschlagnahmt worden. Im Einzelnen habe es sich um 1,8 Kilo Speed, 1,5 Kilo Kokain, 2 Kilo Haschisch und Marihuana-Öl sowie 1,2 Kilo pures Marihuana gehandelt.

Die Polizei schätzt, dass es sich um insgesamt mehr als 10.000 Einzel-Dosen handelt, die nun vom regionalen Drogenmarkt eliminiert werden konnten.

Seniorin soll Drogen von Fenster aus gedealt haben

Im Zuge der Razzia seien auch Messer, ein Revolver, drei Pistolen-Attrappen, Fahrzeuge sowie Material für Vertrieb und Einzelhandelsverkauf von Drogen beschlagnahmt worden.

Unter den Festgenommenen fällt besonders eine 87-jährige Frau auf, die von zu Hause aus Drogen verkauft haben soll. Hierfür habe sie eine an einem Seil festgebundene Tüte genutzt, um den Austausch von Droge und Geld von einem Fenster ihrer Wohnung aus abzuwickeln. Zusätzlich sei sie häufiger mit ihrem Rollator in der Gegend unterwegs gewesen, um örtliche Barbesucher mit Stoff zu versorgen.

Mehr als ein Jahr lang hatte die spanische Guardia Civil zuvor gegen die Drogenbande Ermittlungen geführt. Sie nannte ihre Operation "Gadus". Das aus dem Lateinischen stammende Wort bedeutet auf Deutsch "Dorsch". Laut dem in der Schweiz erscheinenden "Tagesanzeiger" dürfte der Name eine Anspielung auf den Fischreichtum der Gegend rund um die Gemeinde Santoña sein. Sie liegt an der fischreichen Nordküste Spaniens und gehört zur Region Kantabrien.

km

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