Eine Woche nach dem Einsturz der Eissporthalle von Bad Reichenhall mit 15 Toten laufen die Ermittlungen zur Unglücksursache auf Hochtouren. Die Staatsanwaltschaft geht dabei auch der Frage nach, ob gelöste Leimbinder der Holzkonstruktion mit für den Einsturz des Hallendaches verantwortlich sein könnten.
Am Wochenende war bekannt geworden, dass der Traunsteiner Prüfingenieur Walthari Fuchs in den Trümmern mehrere abgelöste Leimverbindungen entdeckt haben will. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Traunstein, Volker Ziegler, sagte der Nachrichtenagentur DPA, Fuchs arbeite nicht im Auftrag der Ermittlungsbehörden. Es gebe vorerst keine Auskunft zu den laufenden Ermittlungen, die überdies nicht vor Mitte April beendet sein würden.
Die Ermittlungen gingen aber auf alle Fragen ein, die sich im Zusammenhang mit dem Unglück ergäben, sagte Ziegler. Bisher sei noch nicht einmal die Sicherstellung der beschlagnahmten Hallenteile abgeschlossen, die zu einer Bundeswehrkaserne in Bad Reichenhall transportiert würden. Die Ermittlungen laufen wegen fahrlässiger Tötung in 15 Fällen gegen unbekannt.
Unterdessen bereitete sich die 18.000 Einwohner zählende Stadt auf die offizielle Trauerfeier am Dienstagabend in der katholischen Pfarrkirche St. Zeno vor. Der Münchner Kardinal Friedrich Wetter und die evangelische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler werden den Wortgottesdienst halten.
Dazu wird auch wieder Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) erwartet, der bereits bei einem Gottesdienst am Samstag zusammen mit seiner Frau Karin ebenso wie Bundespräsident Horst Köhler und dessen Frau Eva nach Bad Reichenhall gekommen war. Zu der im Bayerischen Fernsehen übertragenen Totenfeier sind neben den Angehörigen der 15 Todesopfer und der drei Lawinentoten ebenfalls vom Montag in den Berchtesgadener Alpen auch Vertreter der zeitweise bis zu 700 Helfer eingeladen.