Im Film hat man so einen Ausbruch schon gesehen, aber dass das im echten Leben klappt? In Bad Reichenhall hat sich ein Häftling dank Besteck und Bettlaken aus dem Staub gemacht. Eine Pressesprecherin des Justizministeriums Bayern betätigt auf stern-Anfrage einen entsprechenden Bericht der "Passauer Neuen Presse".
So ist ein 28-Jähriger in der Nacht vom 16. auf den 17. Dezember 2023 aus seiner Zelle im ersten Stock der JVA Bad Reichenhall entkommen, indem er mit einem Löffel und einem Messer seines Essbestecks sowie einem abgebrochenen Toilettenpapierhalter den Mörtel zwischen Ziegeln entfernt hat. Danach hat er sich durch das entstandene Loch in der Außenmauer mittels Bettlaken aus etwa sechs Metern Höhe abgeseilt.
Häftling bricht aus JVA Bad Reichenhall aus
Nur einen Tag später sei der Mann wieder gefasst worden, schreibt eine Pressesprecherin des bayrischen Justitzministeriums dem stern. "Die Abläufe und Sicherungsmaßnahmen zur zusätzlichen Absicherung der JVA Bad Reichenhall wurden nach dem Vorfall mit Hochdruck geprüft und grundlegend überarbeitet", teilt sie mit. "So wird kein Gefangener mehr in Hafträumen an der Außenmauer untergebracht."
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Der kurzzeitig Entflohene sitzt laut Justizministerium seit Februar 2023 in Untersuchungshaft: erst in der JVA Traunstein, dann April 2023 in der JVA Bad Reichenhall und seit seiner Ergreifung in der JVA München.
"Dem Gefangenen wird insbesondere Diebstahl von Sakralgegenständen (u.a. Grabkreuze, Grablaternen) aus Friedhöfen, Kirchen und Geschäften im Raum Traunstein in 35 Fällen im Zeitraum Dezember 2022 bis Januar 2023 vorgeworfen", heißt es aus dem Justizministerium. "Zudem wurden bei der Festnahme des Gefangenen auf seinem Mobiltelefon Dateien mit kinderpornografischen Inhalten festgestellt."
Quellen: Bayerisches Staatsministerium der Justiz, "Passauer Neueste Nachrichten" (Bezahlinhalt).