Faultiere - der Name deutet es an - gelten gemeinhin als besonders gemächliche Geschöpfe. Bekannt sind die Pflanzenfresser vor allem für ihre zeitlupenartigen Bewegungen und langen Ruhephasen, wenn das Abhängen im Baum doch mal wieder zu anstrengend war. Stress jedenfalls scheint den zumeist in Süd- und Mittelamerika lebenden Tieren eher fremd. Nicht so einem Exemplar aus Ecuador, das Polizisten vergangenen Freitag aus einer äußerst misslichen Lage befreien mussten: mitten aus dem Verkehrstrubel der knapp 175.000-Einwohner-Stadt Quevedo.
Wie die Beamten der "Comisíon de Tránsito del Ecuador" auf ihrer Facebook-Seite berichten, hatten sie das haarige Etwas entdeckt, als es sich völlig verängstigt am Pfosten einer Leitplanke festklammerte. Offenbar hatte sich das Faultier - gänzlich wider seiner Natur - auf eine kleine Expeditionstour begeben und dabei auch eine Schnellstraße überquert. Dass es dabei nicht verletzt oder gar getötet wurde, grenzt angesichts der langsamen Fortbewegung von Faultieren fast an ein Wunder.
Faultier im sozialen Netz ein Star
Die Polizisten wiederum nahmen sich des kleinen Ausreißers sofort an und werden seitdem auf Facebook mit Lob der Netzgemeinde überhäuft. Ihr am Freitag geposteter und mehr als 15.000 Mal geteilter Beitrag bringt es inzwischen auf beachtliche 45.000 Likes - Tendenz steigend. Der Großteil der User bedankt sich in den Kommentaren für den Einsatz der Beamten, andere merken kritisch an, dass es vermutlich gar nicht so weit gekommen wäre, dränge der Mensch nicht immer mehr in den Lebensraum der Faultiere ein.
Das Faultier konnte nach kurzer Untersuchung durch einen Veterinär übrigens wieder in die Freiheit. Ende gut, alles gut.