Ein deutscher Tourist ist bei der Flucht vor einem außer Kontrolle geratenen Waldbrand auf der nordgriechischen Halbinsel Chalkidiki ums Leben gekommen. Das gab der Chef der griechischen Feuerwehr, Andreas Kois, bekannt. Der Urlauber sei beim Versuch, auf ein Boot zu steigen, ins Meer gefallen und ertrunken. Über seine Identität wurde bisher nichts bekannt. Rund 40 Menschen sind griechischen Medienberichten zufolge mit Verbrennungen und Atembeschwerden in Krankenhäuser gebracht worden.
Hunderte Einwohner flüchten aus Hotels
Hunderte Einwohner und Urlauber flüchteten in der Nacht zum Dienstag aus ihren Häusern, aus Hotels und Zelten vor den Flammen, hieß es. "Chaos brach aus. Die Menschen, darunter auch Touristen, liefen in Panik Richtung Meer, um den Flammen und dem Rauch zu entkommen. Kinder schrien, und der Strom fiel aus. Wir konnten nichts sehen. Es war ein Albtraum", sagte eine Frau aus dem Dorf Chanioti. Küstenwache und Fischer retteten mit Booten Menschen von Stränden.
"Es ist eine biblische Katastrophe. Hunderte Häuser, Dutzende Hotels und Pensionen sind zerstört. Hunderte Haus- und Wildtiere verendeten", sagte der Präfekt der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki, Panagiotis Psomiadis, im Fernsehen. "Die Flammen breiteten sich blitzartig aus. Die Feuerwehr konnte nichts machen", sagte er.
Notstand ausgerufen
Das Innenministerium hat in der Nacht den Notstand für die vom Brand heimgesuchte Region ausgerufen. Militäreinheiten erhielten den Befehl, den überforderten Feuerwehrleuten zu helfen.
Nach Tagesanbruch wurden sechs Löschflugzeuge und drei Löschhubschrauber eingesetzt, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. "Wir hoffen mit der Hilfe aus der Luft in den nächsten Stunden den Brand unter Kontrolle bringen zu können", sagte der lokale Feuerwehrchef im Fernsehen. Der Waldbrand brach nach Angaben der Polizei nach einigen Blitzeinschlägen aus. Einwohner machten dagegen Bodenspekulanten für diese Katastrophe verantwortlich.