Redwan Bezar und Viyan Eyub wollten ein Zeichen setzen - gegen Gewalt, gegen Hass, gegen den IS. Sie taten es mit einer Hochzeit, die zwar eine schaurig schöne Botschaft sendet, aber vor allem Hoffnung gibt.
Surreale Fotos aus Kobane Hochzeit im IS-Schlachtfeld

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Diese Hochzeitsfotos wirken auf den ersten Blick ganz normal. Doch sie erzählen eine ganz besondere Geschichte. Redwan Bezar und Viyan Eyub feiern ihre Hochzeit in ihrer Heimatstadt Kobane. Vor einem Jahr wurde die nordsyrische Stadt vom Islamischen Staat eingenommen und in schweren Kämpfen fast vollständig zerstört. Viel ist nicht übrig geblieben. Paradoxe Bedingungen für eine Hochzeit. Trotzdem hat sich das Paar für ein Ja-Wort in Schutt und Asche entschieden. All die Probleme, die sich bei der Organisation einer normalen Hochzeit ergeben, erscheinen beim Anblick der Turteltauben von Kobane nichtig. Sie haben sich getraut – im doppelten Sinne. Sie sagen "Ja" zu ihrer gemeinsamen Zukunft – und "Ja" zur ungewissen in einer zerbombten Stadt. Kobane befindet sich aktuell wieder in syrisch-kurdischer Hand und der IS konnte Anfang des Jahres mit internationaler Unterstützung zurückgedrängt werden. Die Hochzeit ist ein kleiner Hoffnungsschimmer. In dieser vom Krieg zertrümmerten Umgebung wird sie zum Sinnbild für den Neubeginn und zeigt, dass es trotz Krieg, Hass und Zerstörung weitergeht für die Menschen vor Ort.