"Dorian" erschüttert Bahamas Fischer schildert, wie er seine Frau in den tödlichen Wassermassen verlor. Für immer

Hurrikan "Dorian" fordert auf den Bahamas mehrere Todesopfer – darunter die Frau von Howard Armstrong. Einem US-Sender erzählte er von den tödlichen Wassermassen, die ihm alles genommen haben. "Einfach alles."

Das Wasser kam schnell, erzählt Howard Armstrong, schlagartig stand es ihnen bis zum Hals. Wie viele Bewohner der Bahamas wurde auch der Krabbenfischer von der Naturgewalt "Dorian" überwältigt. Der "Monster"-Hurrikan, wie ihn US-Präsident Donald Trump nennt, hat im Karibikstaat bereits sieben Todesopfer gefordert. Weitere werden befürchtet.

Lynn Armstrong, die Frau des Fischers, ist eine der Toten.

"Alles, was ich besitze, ist weg. Einfach alles."

"Wir schlugen uns gut, bis das Wasser weiter anstieg", erzählt Armstrong dem US-Sender CNN, "und alle Haushaltsgeräte durch das Haus schwammen, wie etwa die Waschmaschine." Seine Frau, Lynn, habe auf Küchenschränken gestanden – einem der wenigen Orte im Haus, wo man die Köpfe habe über Wasser halten können. Sie harrten für Stunden aus, erzählt Armstrong. Warteten auf Hilfe. Für Lynn kam jedoch jede Hilfe zu spät.

Sie sackte in sich zusammen, vermutlich, weil sie sich unterkühlt hatte, und verschwand in den Wassermassen. "Sie war so schnell verschwunden", berichtet Armstrong, der machtlos erleben musste, wie seine Frau ertrank.

Freiwillige Helfer retten eine Familie aus dem Flutwasser des Hurrikans "Dorian"
Bahamas, Freeport: Freiwillige Helfer retten eine Familie aus dem Flutwasser des Hurrikans "Dorian"
© Ramon Espinosa/AP / DPA

Anschließend, geschockt, aber geistesgegenwärtig, habe er "die Chance ergriffen", aus dem Haus zu schwimmen. "Ich sah, dass mein Boot immer noch da war und schwamm los", so Armstrong zu CNN. Er habe für 58 Jahre in der Stadt Freeport gelebt und schon gegen viele Hurrikans "gekämpft". Aber eine derartige Flut, wie sie "Dorian" ausgelöst hat, habe er noch nicht erlebt. 

"Alles, was ich besitze, ist weg", so Armstrong. "Einfach alles."

Hurrikan "Dorian" erschüttert die Bahamas

Hurrikan "Dorian" hat auf den Bahamas eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Bilder aus der Luft und Satellitenaufnahmen zeigten weitläufig verwüstete Landstriche, die unter Wasser standen. Der Sturm zog am späten Abend etwas abgeschwächt in Richtung der nahe gelegenen Südostküste der USA.

Der Wirbelsturm hatte am Sonntag zuerst die Abaco-Inseln im Nordosten des Karibikstaates getroffen und dabei Windböen von fast 300 Kilometern pro Stunde entwickelt. Er gehörte damit zu den Hurrikans der gefährlichsten Kategorie fünf. Es handelte sich um den verheerendsten Wirbelsturm auf den Bahamas seit Beginn moderner Aufzeichnungen.

Quellen: CNN, mit Material der DPA

fs

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