Die einrichtungsbezogene Impfpflicht trat 2022 in Kraft. Zwei ungeimpfte Pflegerinnen in Sachsen und Rheinland-Pfalz berichteten uns damals über ihren Alltag. Das ist Platz 10 der besten Videos des Jahres 2022.
Video–Jahresrückblick 2022 Platz 10: "Existenzängste, absolut" – Ungeimpfte Pflegekräfte sprechen über ihren Alltag mit der Impfpflicht

"Existenzängste, absolut": Ungeimpfte Pflegekräfte sprechen über ihre Situation
Sehen Sie im Video: "Existenzängste, absolut" – Ungeimpfte Pflegekräfte sprechen über ihre Situation.
Die einrichtungsbezogene Impfpflicht ist in Kraft: Pflegeinrichtungen müssen Angestellte ohne Imfnachweis an die Gesundheitsämter melden. Ich spreche mit Pflegekräften, die nicht geimpft sind über ihre Situation. Da sie Angst vor Anfeindungen haben und ihre Arbeitgeber schützen wollen, zeigen wir ihre Gesichter nicht.
Anita arbeitet in der Ambulant- und Intensivversorgung. Sie besucht ihre Patienten Zuhause. Sie ist nicht geimpft und hatte bisher auch keine Corona-Erkrankung. Damit ist sie eine von etwa 100.000 Pflegenden, die laut Sozialministerium in Sachsen ungeimpft sind. Das sind etwa ein Drittel der Beschäftigten im Freistaat. Damit es nicht zu Versorgungsengpässen kommt, hat die sächsische Staatsministerin Petra Köpping erklärt, dass das Gesetz von den Gesundheitsämtern mit „Maß und Mitte“ umgesetzt werden solle. Wie geht es Anita angesichts der aktuellen Situation?
Anita: O-Ton
Anita hat bisher von ihren Arbeitgebern keine Aufforderung erhalten, sich impfen zu lassen, erzählt sie. Sie hat zum ersten März ihren Arbeitgeber gewechselt, weil der der alte in den Ruhestand ging.
Anita: O-Ton
Bettina aus Rheinland-Pfalz blickt mit weit mehr Sorge auf ihre Situation. Die ausgebildete Kinderkrankenpflegerin arbeitet in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Bis Anfang April gilt die Mutter als genesen – danach hat sie vier Wochen Zeit, um einen Impfnachweis einzureichen – sonst könnten auch ihr Bußgelder ab einer Höhe von etwa 2500 Euro oder eine Freistellung drohen.
Bettina O-Ton
In Rheinland-Pfalz ist Bettina einer von wenigen Pflegenden, die ungeimpft sind. In den Pflegeinrichtungen sind hier etwa 92 Prozent der Beschäftigten geimpft – das Bundesland hat nach Recherchen des SWR die höchste Impfquote unter Pflegekräften.
Bettina O-Ton
Sowohl Anita als auch Bettina lieben ihre Arbeit. Sich für ihren Job impfen lassen, wollen aber beide nicht. Ihre Angst vor der Impfung begründen sie persönlich so:
Anita und Bettina O-Ton
Für ihre Zukunft hoffen Anita und Bettina, dass sie als Ungeimpfte nicht auf dem Radar der Behörden erscheinen. Wie werden Sie damit umgehen, falls das Gesundheitsamt mit einer Freistellung drohen sollte? Bettina würde eine Reha beantragen, zu der ihr Orthopäde ihr seit Längerem rate:
Anita und Bettina O-Ton
In Deutschland fehlen laut einer Studie, die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums 2021 erstellt wurde, etwa 35.000 Pflege-Fachkräfte. Das Gesetz zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht erhöht die Unsicherheit in der Branche – für die ungeimpften Pflegekräfte, aber auch für die Betreiber der Einrichtungen und die Patienten.
Bettina schreibt mir zwei Tage nach unserem Gespräch, dass sie über eine Kollegin positive Nachricht von ihrem Arbeitgeber erhalten habe. Nach einer persönlichen Nachricht an die die Leitung, habe diese versichert, dass sie sich für die Pflegekräfte ohne Impfung in ihrem Haus einsetzen würden, falls das Gesundheitsamt mit Maßnahmen drohe.”
Die einrichtungsbezogene Impfpflicht ist in Kraft: Pflegeinrichtungen müssen Angestellte ohne Imfnachweis an die Gesundheitsämter melden. Ich spreche mit Pflegekräften, die nicht geimpft sind über ihre Situation. Da sie Angst vor Anfeindungen haben und ihre Arbeitgeber schützen wollen, zeigen wir ihre Gesichter nicht.
Anita arbeitet in der Ambulant- und Intensivversorgung. Sie besucht ihre Patienten Zuhause. Sie ist nicht geimpft und hatte bisher auch keine Corona-Erkrankung. Damit ist sie eine von etwa 100.000 Pflegenden, die laut Sozialministerium in Sachsen ungeimpft sind. Das sind etwa ein Drittel der Beschäftigten im Freistaat. Damit es nicht zu Versorgungsengpässen kommt, hat die sächsische Staatsministerin Petra Köpping erklärt, dass das Gesetz von den Gesundheitsämtern mit „Maß und Mitte“ umgesetzt werden solle. Wie geht es Anita angesichts der aktuellen Situation?
Anita: O-Ton
Anita hat bisher von ihren Arbeitgebern keine Aufforderung erhalten, sich impfen zu lassen, erzählt sie. Sie hat zum ersten März ihren Arbeitgeber gewechselt, weil der der alte in den Ruhestand ging.
Anita: O-Ton
Bettina aus Rheinland-Pfalz blickt mit weit mehr Sorge auf ihre Situation. Die ausgebildete Kinderkrankenpflegerin arbeitet in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Bis Anfang April gilt die Mutter als genesen – danach hat sie vier Wochen Zeit, um einen Impfnachweis einzureichen – sonst könnten auch ihr Bußgelder ab einer Höhe von etwa 2500 Euro oder eine Freistellung drohen.
Bettina O-Ton
In Rheinland-Pfalz ist Bettina einer von wenigen Pflegenden, die ungeimpft sind. In den Pflegeinrichtungen sind hier etwa 92 Prozent der Beschäftigten geimpft – das Bundesland hat nach Recherchen des SWR die höchste Impfquote unter Pflegekräften.
Bettina O-Ton
Sowohl Anita als auch Bettina lieben ihre Arbeit. Sich für ihren Job impfen lassen, wollen aber beide nicht. Ihre Angst vor der Impfung begründen sie persönlich so:
Anita und Bettina O-Ton
Für ihre Zukunft hoffen Anita und Bettina, dass sie als Ungeimpfte nicht auf dem Radar der Behörden erscheinen. Wie werden Sie damit umgehen, falls das Gesundheitsamt mit einer Freistellung drohen sollte? Bettina würde eine Reha beantragen, zu der ihr Orthopäde ihr seit Längerem rate:
Anita und Bettina O-Ton
In Deutschland fehlen laut einer Studie, die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums 2021 erstellt wurde, etwa 35.000 Pflege-Fachkräfte. Das Gesetz zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht erhöht die Unsicherheit in der Branche – für die ungeimpften Pflegekräfte, aber auch für die Betreiber der Einrichtungen und die Patienten.
Bettina schreibt mir zwei Tage nach unserem Gespräch, dass sie über eine Kollegin positive Nachricht von ihrem Arbeitgeber erhalten habe. Nach einer persönlichen Nachricht an die die Leitung, habe diese versichert, dass sie sich für die Pflegekräfte ohne Impfung in ihrem Haus einsetzen würden, falls das Gesundheitsamt mit Maßnahmen drohe.”