Ob in Parks oder Gärten, im Wald oder auf der Wiese: Hierzulande wachsen viele Pflanzen, die ursprünglich aus anderen Regionen der Welt stammen. Manche wurden absichtlich angepflanzt, teils vor Jahrhunderten. Beispielsweise, um Parks zu verschönern oder weil ein bestimmter Baum so herrlich unempfindlich gegen Umwelteinflüsse ist.
Andere geraten unabsichtlich in die freie Natur. Etwa, wenn jemand seine Zierfische loswerden will und mit dem Wasser aus dem Aquarium noch ein paar invasive Arten in die freie Natur kippt.
Auf heimische Ökosysteme können solche pflanzlichen Neuzugänge negative Folgen haben: Etwa, wenn sie ein Gebiet regelrecht zuwuchern und damit heimische Pflanzenarten verdrängen. Manchmal verändert sich der Lebensraum völlig, wenn beispielsweise plötzlich überall Schatten herrscht. Und bei einigen Arten ist auch für den Menschen Vorsicht geboten: Etwa, wenn sie Verbrennungen auf der Haut verursachen.
Invasive Arten unter Beobachtung – Listen und internationale Programme
International gibt es Programme, um die Verbreitung invasiver Arten einzudämmen, beispielsweise auf Ebene der Europäischen Union und auch in Deutschland. Auch im Tierreich spricht man von invasiven Arten, mehr dazu hier.
Hobbygärtner sollten keine der invasiven Stauden, Bäume oder Blumen anpflanzen. Heimische Insekten, Vögel und Kleintiere sind oftmals auf hiesige Gewächse spezialisiert, ihnen fehlen im schlimmsten Falle Nahrung oder Unterschlupf, wenn das gewohnte Grün durch Neophyten ersetzt wird.
Allerdings – ganz so pauschal ist die Lage nicht immer. So fliegen heimische Insekten auf einige dieser neuen Pflanzen. Das berüchtigte Drüsige Springkraut ist beispielsweise so etwas wie ein Schlaraffenland für Bienen: Es bietet Unmengen an Nektar.
Quellen: Liste invasiver Arten beim Nabu, "Gartenteich-Ratgeber", "Mein schöner Garten", "Neobiota", "IVA.de", "Neobiota Steiermark"
Lesen Sie bei stern+: Die Nosferatu-Spinne ist inzwischen auch bei uns heimisch. Viele fürchten, dass ihr gefährlichere, tropische Arten folgen. Was hat es damit auf sich?