VG-Wort Pixel

US-Bundesstaat Iowa Sie rang nach Luft: Pflegeheim schickt vermeintlich tote Frau in Leichensack zum Bestatter

Das Glen Oaks Alzheimer’s Special Care Center in Urbandale, im US-Bundesstaat Iowa
Das Glen Oaks Alzheimer’s Special Care Center in Urbandale, im US-Bundesstaat Iowa. Hier wurde eine Patientin vorschnell für tot erklärt.
© Google Maps
Gruseliger Vorfall im US-Bundesstaat Iowa: Eine 66-Jährige wurde in einem Pflegeheim für tot erklärt, in einen Leichensack gelegt und in ein Bestattungsunternehmen gebracht. Dort stellten Mitarbeiter fest: Die Frau ringt nach Luft.

Ein Pflegeheim im US-Bundesstaat Iowa hat eine Frau in einem Leichensack in ein Bestattungsunternehmen bringen lassen, obwohl sie noch am Leben war. Mitarbeiter des Betriebes in Urbandale, einem Vorort von Des Moines, hätten entdeckt, dass die vermeintlich Tote noch atmete, berichten US-Medien. "Das Personal des Bestattungsunternehmens öffnete den Beutel und stellte fest, dass sich der Brustkorb der Bewohnerin Nr. 1 bewegte und sie nach Luft schnappte", zitiert der US-Sender NBC News aus einem Bericht der zuständigen Kontrollbehörde des Bundesstaates. Der Bestatter habe daraufhin den Notruf gewählt und das Heim verständigt.

"Ihr Mund war offen, ihre Augen waren starr"

Eine Pflegekraft im Glen Oaks Alzheimer's Special Care Center, die eine 12-Stunden-Schicht hinter sich hatte, habe nach eigener Aussage am frühen 3. Januar festgestellt, dass die Patientin nicht atmete und keinen Puls hatte, schreibt die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) unter Berufung auf den Bericht. Die Pflegekraft habe eine Krankenschwester informiert, die die 66-Jährige die ganze Nacht über betreut hatte. Diese habe die Frau noch etwa fünf Minuten lang untersucht, aber ebenfalls weder Puls noch Atemtätigkeit feststellen können.

"Ihr Mund war offen, ihre Augen waren starr, und es gab keine Atemgeräusche", heißt es laut NBC News in dem Bericht. Eine Krankenschwester habe auch mit ihrem Stethoskop keinen Puls bei der Frau feststellen können. Die Krankenschwester legte demnach ihre Hand auf den Bauch der Frau und "bemerkte keine Bewegung". Sie nahm an, dass die Patientin gestorben war.

Gegen 6:30 Uhr wurde die Patientin den Berichten zufolge für tot erklärt und die Angehörigen wurden kontaktiert – etwa 90 Minuten nach der ersten Meldung der Pflegekraft. Etwa eine Stunde später hätten ein Angestellter des Bestattungsunternehmens und eine zweite Pflegekraft die Frau in den Leichensack gelegt und in das Fahrzeug des Bestatters gebracht. Auch sie hätten keine Lebenszeichen festgestellt. Wenig später sei die Patientin zum Bestatter gefahren worden. Dort hätten Mitarbeiter um kurz vor 8:30 Uhr entdeckt, dass die Frau noch lebte und Rettungskräfte alarmiert.

Die Frau sei zunächst in eine Notaufnahme und später zurück in ihr Hospiz gebracht worden, hieß es weiter. Zwei Tage später sei sie im Beisein ihrer Familie verstorben. Sie war am 28. Dezember aufgrund einer "senilen Degeneration des Gehirns" dort eingewiesen worden.

Behörden von Iowa bestrafen Pflegezentrum

Das Glen Oaks Alzheimer’s Special Care Center wurde nach Angaben von NBC News wegen des Vorfalls zu einer Geldstrafe von 10.000 Dollar verurteilt – der nach dem Gesetz in Iowa zulässigen Höchststrafe. Das Pflegezentrum habe es "versäumt, die notwendigen Anweisungen zu geben, um sicherzustellen, dass angemessene Pflege und Dienstleistungen erbracht wurden", begründete die Kontrollbehörde die Strafe. Und es habe versäumt, sicherzustellen, dass die Frau am Ende ihres Lebens eine "würdige Behandlung und Pflege" erhielt.

Quellen: NBC News, Associated Press

mad

Mehr zum Thema

Newsticker