Die Tiere wurden in Tupperdosen eingepfercht, dann in Geschenkpapier eingepackt und mit einer Schleife versehen. Anschließend wurden sie zusammen mit Souvenirs in einen Pappkarton gesteckt und sollten auf große Reise gehen. Doch weit kamen sie nicht. Die australische Zollbehörde wurde auf das Paket in einer Posteinrichtung in Westaustralien aufmerksam. Als die Beamten es öffneten, kamen 15 Eidechsen zum Vorschein.
Ermittlungen brachten die Polizei auf zwei 31 und 39 Jahre alte Männer, denen jetzt der Prozess gemacht wurde. Beide wurden zu drei Jahren Haft und mehreren Monaten Hausarrest verurteilt. Während der ältere der beiden dazu noch eine Geldstrafe von 40.000 Dollar (rund 26.600 Euro) zahlen muss, muss der Jüngere 250 Stunden Sozialstunden verrichten.
Lebende Eidechsen geschmuggelt: Männer verurteilt
Beide Männer gaben vor Gericht zu, im März 2018 von den USA nach Broome, Westaustralien (WA), gereist zu sein, um einheimische Stachelschwanzechsen zu fangen und sie in den USA weiterzuverkaufen. Obwohl sie wussten, dass es illegal ist, einheimische australische Tiere zu exportieren, verschickten sie zwei Pakete mit den gefangenen Eidechsen nach Miami im US-Bundesstaat Florida und nach Medford in Oregon.
"Der Schmuggel von Wildtieren ist ein globales Problem und eine der größten grenzüberschreitenden organisierten kriminellen Aktivitäten", erklärte Shaun Senior, Leiter der zuständigen Abteilung der Zollbehörde in einer Presserklärung. "Das Verschicken von Tieren in Paketen ist illegal, grausam und unmenschlich. Viele Tiere, die auf diese Weise geschmuggelt werden, überleben nicht".

Auch in Deutschland wird der Zoll immer wieder fündig. Im Dezember 2020 hatten Zollbeamte am Flughafen Köln/Bonn 26 artengeschützte Dosenschildkröten, Baumschleichen und Krötenechsen aus Mexiko in Paketen mit mexikanischen Süßigkeiten, Souvenirs und Spielsachen versteckt gefunden. Eingenäht in kleine Stoffpuppen und ohne ausreichende Belüftung überlebten zehn der Reptilien den tierschutzwidrigen Transport jedoch nicht.

Viele Tiere und Pflanzen sind in ihrem Bestand gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Daher sind nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen rund 5800 Tier und 30.000 Pflanzenarten und die daraus gewonnenen Erzeugnisse geschützt. Dennoch wurde der Zoll laut der zuletzt erfassten statistischen Erhebung im Jahr 2020 insgesamt 1200 Mal fündig und beschlagnahmte knapp 144 Kilogramm sowie 119.000 Stück Tiere und Pflanzen oder daraus hergestellte Objekte.

Sehen Sie im Video: Es knirscht und knackt. Ein Video vom philippinischen Zollamt zeigt, wie insgesamt 21 illegal eingeführte Luxusautos verschrottet werden. Mit der Maßnahme, bei der Autofans das Herz bluten dürfte, setzt der Staat ein Zeichen gegen Schmuggel.
Quellen: Australien Border Force, Generalzolldirektion