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"Gefahr für Leib und Leben" 23-Jährige seit einer Woche spurlos verschwunden: Wo ist Yolanda K. aus Leipzig?

vermisste Yolanda K. aus Leipzig
Yolanda K. verschwand am 25. September in Leipzig. Das linke Foto zeigt die Vermisste 2019, das rechte 2018. 
© Polizei Sachsen
Sie wollte zu Ikea und verschwand auf dem Weg dorthin spurlos. Seit einer Woche wird in Leipzig eine 23-jährige Studentin vermisst. Es gibt eine beunruhigende Vorgeschichte.

Update, 3. März 2023: Die sterblichen Überreste von Yolanda K. wurden gefunden. Laut Staatsanwaltschaft gibt es keine Hinweise auf ein Fremdverschulden. Wir haben den Namen der Frau anonymisiert und die Fahndungsfotos verpixelt.

Wo ist Yolanda K.? Diese Frage zermürbt nicht nur ihre Angehörigen, auch die Leipziger Polizei ist seit dem Verschwinden der jungen Frau am 25. September in den Fall eingeschaltet.

An jenem Mittwochnachmittag wollte die Studentin zu Ikea in Günthersdorf vor den Toren Leipzigs fahren. Blumentöpfe, Gardinen und Gläser standen unter anderem auf ihrem Einkaufszettel. Gegen 15 Uhr brach sie aus ihrer Wohngemeinschaft in der Körnerstraße in der Leipziger Südvorstadt auf, um sich auf den rund 15 Kilometer langen Weg zu machen – danach wurde sie nicht mehr gesehen. Eine Freundin, mit der die 23-Jährige am Abend nach Halle zu einer Veranstaltung der Uni fahren wollte, wartete vergeblich auf sie.

Fuhr Yolanda K. mit dem Bus von Leipzig zu Ikea?

Freunde hätten noch am Abend des 25. September die Polizei informiert, die Beamten seien gleich tätig geworden, sagte eine Polizeisprecherin dem stern. Ein Spürhund sei noch in der Nacht eingesetzt worden, habe die Fährte der Vermissten jedoch an einer Straßenbahnhaltestelle unweit der Wohnung der Studentin verloren. Später sei auf der Suche nach der Vermissten auch ein Polizeihubschrauber aufgestiegen. Der Vater der jungen Frau berichtete im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), dass zudem rund 60 Freiwillige an einer Suchaktion im Umfeld des Möbelhauses teilgenommen hätten.

Yolanda K. vermisst

Seit den Nachmittagsstunden des 25. September 2019 ist die 23-jährige Yolanda K. aus Leipzig verschwunden. Sie ist etwa 1,65 Meter groß, hat laut Polizei eine "athletische Gestalt", blaue Augen und eine blasse Haut. Die Studentin hat dunkelblondes, glattes, mittellanges Haar. Die obere Hälfte hat sie meist zu einem Dutt gebunden, die übrigen Haare fallen dann offen auf ihre Schultern. Der Haaransatz wird als "herzförmig" beschrieben. Die Vermisste hat ein Nasenpiercing. Bei ihrem Verschwinden soll sie laut Suchaufruf eine dunkle Jacke, eine schwarze Mütze und einen kleinen dunklen Rucksack getragen haben. Die Vermisste spricht akzentfrei deutsch.

Hinweise auf den Aufenthaltsort von Yolanda K. nimmt die Leipziger Polizei unter der Rufnummer (0341) 96634224 entgegen.

Eine Vermutung der Polizei ist, dass Yolanda K. mit einem Bus der Linie 131 vom Leipziger Westplatz nach Günthersdorf fahren wollte. Es ist die einzige in Frage kommende Verbindung des öffentlichen Nahverkehrs aus der Messestadt zu dem Möbelhaus im Vorort. Ob die Vermisste jedoch tatsächlich mit dem Bus unterwegs war, sei unklar, so die Sprecherin weiter. "Der Bus verfügt leider nicht über eine Kameraaufzeichnung."

Beamte haben laut Polizei auch Zeugen befragt, unter anderem im Ikea-Markt. Dort konnten sie demnach auch die Videoaufzeichnungen überprüfen, doch: "Ob die Studentin in Günthersdorf angekommen ist, ist nicht gewiss."

Was geschah am 25. September nach 15 Uhr? Für Freunde, Familie und die Polizei ein Rätsel. Seine Tochter sei zuverlässig, habe regelmäßig Kontakt mit der Familie gehalten, erzählte ihr Vater im MDR. Erst am Tag vor ihrem Verschwinden sei er bei ihr in Leipzig zu Besuch gewesen, es habe keine Auffälligkeiten gegeben. Die Vermisste stammt aus Baden-Württemberg, begann vor drei Jahren ihr Studium an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in der sächsischen Großstadt.

Von einem Verbrechen gingen die Beamten zurzeit weniger aus, man halte ein Unglück für wahrscheinlicher, sagte die Polizeisprecherin dem stern. Denn Yolanda K. wird laut ihrem Vater und der Polizei immer wieder von "wiederkehrenden, unvorhersehbaren Ohnmachtsanfällen" heimgesucht. "Diese treten unregelmäßig auf und kündigen sich meist nur kurz vorher an." Erst vor rund vier Wochen sei die 23-Jährige beim Wandern in einem Wald zusammengebrochen und über Nacht verschwunden gewesen, erzählte ihr Vater im MDR. 

"Sämtliche Krankenhäuser in der näheren Umgebung – auch in Halle – wurden bereits überprüft und informiert", teilte die Polizei mit. "Frau K. ist dort jedoch nirgendwo eingewiesen worden." Beim aktuellen Verschwinden müsse aufgrund der medizinischen Vorgeschichte von einer "Gefahr für Leib und Leben ausgegangen werden".

Polizei bittet Bevölkerung um Hilfe

Der Vater von Yolanda K. und freiwillige Helfer haben laut "Leipziger Volkszeitung" im Stadtzentrum Steckbriefe der Vermissten aufgehangen. "Wo ist Yolanda", steht darauf. Und: "Wer hat Sie gesehen?"

Auch die Leipziger Polizei hat Fragen und bittet um Mithilfe:

  • Ist Yolanda K. jemandem in dem Bus der Linie 131 am Mittwoch, 25. September 2019, nach 15 Uhr, aufgefallen?
  • Hat jemand beobachtet, dass es ihr nicht gut ging? An welcher Haltestelle ist sie ausgestiegen?  
  • Wer hat sie ansonsten seit dem Tag ihres Verschwindens gesehen oder hatte Kontakt zu ihr?

Hinweise nimmt das Polizeirevier Leipzig-Mitte in der Dimitroffstraße 1 und unter der Telefonnummer (0341) 96634224 entgegen. Zeugen und Hinweisgeber können sich selbstverständlich auch an jede andere Polizeidienststelle wenden.

Quellen: Polizei Sachsen, Mitteldeutscher Rundfunk, "Leipziger Volkszeitung"

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