Der New Yorker Unglückszug ist nach ersten Erkenntnissen kurz vor seiner Entgleisung viel zu schnell in eine Kurve gerast. Der Regionalzug sei mit rund 130 Stundenkilometern unterwegs gewesen - rund 80 mehr als in der betreffenden Kurve erlaubt sind, teilte die zuständige Untersuchungsbehörde NTSB mit. Auf dem Abschnitt vor der Kurve gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 112 Kilometern pro Stunde. Bis zum Abschluss der Untersuchungen könne es aber noch einige Tage dauern. Bei dem Unglück im New Yorker Stadtteil Bronx waren am Sonntag mindestens vier Menschen ums Leben gekommen und Dutzende verletzt worden.
Ob es ein Problem mit den Bremsen gegeben habe, sei noch nicht klar, sagte ein Sprecher der NTSB. Bei allen neun Stationen, an denen der Zug zuvor gehalten habe, habe es nach ersten Erkenntnissen keine Probleme mit den Bremsen gegeben. Der Zugführer und drei Schaffner würden derzeit befragt. Der Nachrichtensender CNN hatte zuvor unter Berufung auf Polizeikreise gemeldet, der Zugführer habe am Unfallort ausgesagt, dass die Bremsen nicht funktioniert hätten. Auch das Handy des Zugführers und zwei Fahrtenschreiber würden ausgewertet. Die Wagen und die Lokomotive der Bahn würden in den kommenden Tagen für weitere Untersuchungen an einen sicheren Ort gebracht.
Zehntausende Pendler betroffen
Zuvor waren die vier Toten identifiziert worden. Bei ihnen handelt es sich um zwei Männer im Alter von 58 und 59 Jahren und zwei Frauen im Alter von 35 und 54 Jahren, wie US-Medien unter Berufung auf die New Yorker Verkehrsbehörde berichteten. Die Opfer stammten alle aus der US-Millionenmetropole und ihren Vororten. Von den fast 67 Verletzten schwebten elf weiterhin in Lebensgefahr.
Der Vorortzug war im Stadtteil Bronx im Norden New Yorks in einer scharfen Kurve unmittelbar vor der Einfahrt in den Bahnhof Spuyten Duyvil entgleist. Alle sieben Wagen sprangen aus den Schienen, einige von ihnen kippten um und stürzten eine Böschung hinunter. Der Triebwagen kam erst wenige Meter vor dem Ufer des Harlem River zum Stehen. Der Zugverkehr auf der betroffenen Strecke war am Montag weiter stark beeinträchtigt. Zehntausende Pendler waren betroffen und mussten teils große Umwege auf sich nehmen.