Die stürmische Nacht mit dem Orkantief "Gerda" ist für den Freistaat relativ glimpflich ausgegangen. Zwar stürzten nach einer ersten Bilanz der Polizei hunderte Bäume um und blockierten den Verkehr, größere Einzelschäden gab es aber nicht. "Das kann man wirklich nicht als Brüller bezeichnen", bewertete ein Feuerwehrmann in München das Unwetter.
Zwei Tote bei Bergungsversuch
Auf der Autobahn München-Berlin (A 9) führten die starken Windböen am späten Montagabend jedoch zu einem tödlichen Unfall. Ein leerer Anhänger war nahe dem mittelfränkischen Hilpoltstein (Landkreis Roth) auf die Fahrbahn gekippt. Bei Bergungsversuchen wurden zwei 46 und 27 Jahre alte Männer von einem Lastwagen erfasst und getötet.
Autobahnen kurzfristig blockiert
Im mittelfränkischen Ansbach wurde ein Ast auf ein fahrendes Auto geschleudert. In Folge dessen kam ein 24 Jahre alter Fahrzeuglenker von der Fahrbahn ab und verletzte sich mittelschwer. Die A 9 bei Greding und die A 95 von München nach Garmisch-Partenkirchen bei Penzberg und Murnau waren kurzfristig blockiert. Die Feuerwehren waren vielerorts im Dauereinsatz, um Bäume von den Straßen zu räumen. Beschädigte Hochspannungsleitungen führten zu Stromausfällen.
Stürmisch bis ins Flachland
Am Nebelhorn erreichte das Sturmtief "Gerda" am Montagabend eine Spitzenwindgeschwindigkeit von 215 Kilometern pro Stunde, wie der Wetterdienst Meteomedia mitteilte. Auf dem Wendelstein wurden 159 Stundenkilometer registriert, auf der Zugspitze 152. Selbst im flachen Allgäuer Alpenvorland ging es äußerst windig zu. Im Feriendorf Hopferau registrierte Meteomedia eine Windgeschwindigkeit von 126 Stundenkilometer.
Im oberbayerischen Erding wehte der Sturm eine Döner-Bude um, im Landkreis Miesbach stürzte ein Maibaum auf ein Haus. Dennoch waren sich die Polizeisprecher einig: "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen". Auch in der Nacht zum Mittwoch soll es wieder stürmisch werden. Das Tief "Hanna" erreicht den Voraussagen zufolge aber nicht dieselbe Stärke seine Vorgängerin.