Bei einem verheerenden Brand in einem Wohnhaus des 13. Pariser Stadtbezirks sind in der Nacht zum Freitag mindestens 17 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Feuerwehr mitteilte, wurden 30 Menschen verletzt. Die 130 Bewohner des als baufällig beschriebenen Hauses im Südosten von Paris, darunter etwa 100 Kinder, waren nach Angaben der Stadt Einwanderer aus westafrikanischen Ländern wie Mali und dem Senegal. Etwa 210 Feuerwehrleute waren im nächtlichen Einsatz. Sie hatten die Flammen kurz vor 3.00 Uhr unter Kontrolle gebracht.
Das gegen Mitternacht ausgebrochene Feuer setzte nach den ersten Angaben der Feuerwehren das Treppenhaus vom dritten bis zum sechsten Stock in Brand. "Das Treppenhaus war sofort abgebrannt, weshalb viele aus dem Fenster gesprungen sind", teilte die Feuerwehr. Unter den Opfern sollen sechs oder sieben Kinder sein.
Wohnsilo für sozial Schwache
Dutzende afrikanischer Frauen und Kinder wurden vom Roten Kreuz und vom Zivilschutz in einem Café in der Nähe betreut, das als Aufnahmezentrum für die Betroffenen diente. Bewohner und Nachbarn beschrieben Szenen der Panik und berichteten, das siebenstöckige Haus sei überbelegt, baufällig und verdreckt gewesen. Das Haus gehört dem Staat und wurde von sozialen Organisationen genutzt.
Bei einer ähnlich folgenschweren Brandkatastrophe in einem Pariser Billighotel waren im April 24 Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer war damals von einer Frau ausgelöst worden. In dem Hotel hatten die Sozialbehörden 79 Menschen untergebracht, darunter viele Asylbewerber aus Afrika. Die Hälfte der Opfer damals waren Kinder.