Großeinsatz in Passau Lkw fährt in Menschengruppe: Mutter eines elfjährigen Mädchens getötet – erste Angaben zum Hergang

Polizei und Rettungskräfte sind mit einem Großaufgebot in die Passauer Innenstadt ausgerückt
Polizei und Rettungskräfte sind mit einem Großaufgebot in die Passauer Innenstadt ausgerückt
© Zema Medien / DPA / Picture Alliance
Großeinsatz für Polizei und Rettungskräfte im niederbayerischen Passau. In der Innenstadt ist ein Lastwagen in eine Menschengruppe gefahren.

In der Innenstadt von Passau ist ein Lkw in eine Menschengruppe auf dem Fußweg gefahren. Eine 37-jährige Frau sei getötet worden, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Niederbayern am Freitagmittag dem stern. Vier Fußgänger seien schwer verletzt worden, darunter auch die elfjährige Tochter der verstorbenen Frau. Auch der 63-jährige Fahrer des Lastwagens sei ins Krankenhaus gekommen. Angaben zur Identität der weiteren Verletzten konnte die Sprecherin zunächst nicht machen. Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Auf Fotos vom Ort des Geschehens waren mehrere Rettungshubschrauber zu sehen.

Passauer Polizei geht von "Unfall" mit Lkw aus

Die genauen Hintergründe des Vorfalls in der Passauer Bahnhofstraße, einer Einkaufsstraße im Zentrum der 50.000-Einwohner-Stadt, sind laut Polizei noch nicht geklärt. "Wir gehen ganz fest von einem Verkehrsunfall aus", sagte ein Polizeisprecher am frühen Nachmittag. Die Ermittlungen dauerten an, auch die Staatsanwaltschaft sowie ein Unfallgutachter seien eingeschaltet worden. 

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"Nach aktuellem Kenntnisstand war es so, dass ein Lkw nach einem Liefervorgang seine Fahrt fortgesetzt hatte und dann an einem parkenden Fahrzeug vorbeigefahren ist", erklärte die Polizeisprecherin in einem Pressestatement zum Unfallhergang. "Er hat dabei die Fußgänger erfasst, die auf dem Gehweg unterwegs waren." Anschließend sei der Lastwagen an einer Mauer zum Stehen gekommen. Es handelt sich bei dem Lkw augenscheinlich um einen 7,5-Tonner. Laut Polizei ereignete sich der Vorfall gegen 9.50 Uhr.

Eine Zeugin schilderte der "Passauer Neuen Presse", der Lkw-Fahrer habe womöglich einen Bus zu spät wahrgenommen und beim Ausweichversuch die Fußgängergruppe erfasst. 

Die Stadtverwaltung teilte nach dem Vorfall mit, dass die Bahnhofstraße gesperrt worden sei. "Alle Verkehrsteilnehmer werden gebeten, den Bereich so großräumig wie möglich zu umfahren", hieß es. Für die Landung der Helikopter wurde auch die Schanzlbrücke über die Donau vorübergehend gesperrt, war aber ab dem Mittag wieder befahrbar.

Der Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper reagierte mit tiefer Betroffenheit auf den Unfall und dessen Folgen: "Bei solchen Ereignissen gilt unser ganzes Mitgefühl den betroffenen Menschen und deren Angehörigen", schrieb der SPD-Politiker. "Dieses Unglück bedeutet einen denkbar schlechtesten Ausklang für das Jahr 2023."

Zuerst hatten die "Bild"-Zeitung und der Bayerische Rundfunk über das Geschehen berichtet.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert.

rw / wue

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