Endstation Hel. Sie bleibt für die Fahrgäste einer Buslinie im Norden Polens. Allerdings müssen sie sich an eine neue Liniennummer gewöhnen. Die Verkehrsbetriebe PKS Gdynia (Gdingen) streichen nach Protesten religiöser Gruppen die Linie 666 und benennen sie in Linie 669 um. Das meldet unter anderem die britische BBC, nachdem das polnische Portal "trojmiasto.pl" über den Vorgang berichtete.
Buslinie 666 nach Hel in Polen umbenannt
Hintergrund seien jahrelange Beschwerden oder gar Drohungen gegen das Verkehrsunternehmen, sagt Marcin Szwaczyk, ein Mitarbeiter der Firma. Die Zahl 666 wird auch als Zahl des Antichristen bezeichnet – und der Ort Hel mit dem englischen "Hell" für "Hölle" in Verbindung gebracht. Auf der Buslinie seien nach Logik der Kritiker Dämonen am Werk und sie führe zur Ausbreitung des Satanismus. Polen ist überwiegend römisch-katholisch geprägt, die Kirche hat traditionell einen großen Einfluss in der Gesellschaft.
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Die Kombination von 666 und "Hel" sei 2006 von PKS Gdynia als Marketinggag erdacht worden, heißt es bei "trojmiasto.pl". Obwohl das polnische Wort für "Hölle" "piekło" ist, wurde die Buslinie zunächst zu einer lokalen, später auch zu einer internationalen Touristenattraktion. "Bisher erreichen uns seit Jahren nur Einwände von Gegnern dieser Nummer. Doch jetzt, nach der Entscheidung, die Nummerierung zu ändern, hören wir Stimmen von der anderen Seite", berichtet Szwaczyk. "Wir sind überrascht, wie viele Befürworter der alten Nummerierung sich bei uns melden."
Dennoch bleibe es bei der Änderung der Liniennummer auf 669. Die Fahrpläne seinen geändert, Werbematerial gedruckt. Ab dem 24. Juni soll die Änderung greifen. Die Endstation Hel lockt aber auch dann noch mit ihren kilometerlangen Sandstränden.
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Quellen: BBC, "tojmiasto.pl"