Eine riesige Lawine aus Erdmassen und Felsbrocken hat am Donnerstag eine Bergstraße in Salzburg verschüttet. Bis zu zehn Meter hoch türmte sich das Geröll. Die Feuerwehr fand keine Hinweise darauf, dass Menschen unter der Schicht begraben liegen, sagte Einsatzleiter Kurt Reiter. Auch aufgrund der Aussage eines Augenzeugen könne dies mit großer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. "Jetzt rechnen wir nicht mehr mit Opfern", sagte Reiter.
Nach Schilderung des Einsatzleiters stürzten weiterhin tonnenschwere Felsbrocken in die Tiefe: "Man könnte hier niemanden hineinschicken, wir würden Tote riskieren." Seine Kollegen könnten nichts tun und müssten abwarten, bis sich die Lage von allein beruhige. Die Straße werde mindestens bis Ende der kommenden Woche unpassierbar bleiben, hieß es.
Der Bergsturz begann am Vormittag. Bisher sind rund 5000 Kubikmeter Geröll auf die Landstraße gerutscht. Experten gehen davon aus, dass der Hang erst in ein bis zwei Tagen zur Ruhe kommt.
"Es hat sich hier ein klassischer Bergsturz ereignet", sagte der Landesgeologe Rainer Braunstingl der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Auslöser könnten große Temperaturschwankungen gewesen sein. Während das Thermometer am Morgen noch null Grad Celsius anzeigte, war es Mittags bereits 20 Grad warm.