Glück im Unglück in Tirol Deutscher will nicht in Rettungshubschrauber – und wird von Lawine erfasst

Lawine im Pitztal
Der Mittagskogel in den österreichischen Alpen: Die Behörden warnen vor Lawinen in der Region
© Christoph Stoll / 500px / Getty Images
Auf einer unbefahrenen Rinne lösen zwei Brüder in den Alpen eine Lawine aus. Nachdem der eine verletzt geborgen wird, fährt der andere weiter – und hat erneut Glück.

Mit viel Glück haben zwei deutsche Brüder eine Ski-Tour in Österreich heil überstanden. Einer der Brüder wurde sogar gleich zweimal von einer Lawine erfasst.

Wie die Landespolizeiinspektion Tirol mitteilte, waren beide am Samstag im Skigebiet Riffelsee und Pitztaler Gletscher unterwegs. Vom Pitztaler Gletscher aus machten sich der 45-Jährige und sein 51 Jahre alter Bruder auf den Weg zum Mittagskogel, einem 3159 Meter hohen Berg im Tiroler Pitztal. Zunächst bewegten sie sich auf einer bereits vorhandenen Aufstiegsspur, dann aber schwenkten sie auf eine noch nicht befahrene Rinne um. Das wurde ihnen beinahe zum Verhängnis.

Auf 3050 Metern Höhe löste sich nämlich eine Schneelawine, die zunächst den vorausfahrenden 45-Jährigen fast einen halben Kilometer weit mit sich riss. Sein Bruder, der einige Meter dahinter fuhr, konnte noch seinen Lawinenairbag ziehen und wurde nicht verschüttet, berichtet die Polizei. Umgehend machte er sich auf die Suche nach seinem verschütteten Bruder und fand ihn schwerverletzt auf der Schneeoberfläche. Der 51-Jährige setzte einen Notruf ab, sein Bruder wurde mit einem Helikopter ins Krankenhaus nach Innsbruck geflogen. 

Skifahrer wollte selbst ins Tal fahren – da kam die nächste Lawine

Damit war der Schrecken jedoch noch nicht dabei. Der unverletzte Skifahrer hätte ebenfalls mit dem Rettungshelikopter mitfliegen können, lehnte dieses Angebot jedoch ab. Stattdessen beharrte er darauf, auf eigene Faust zurück ins Tal zu fahren – und geriet dabei in eine weitere Lawine. 300 Meter weit wurde er mitgerissen, konnte allerdings wieder seinen Airbag ziehen und überstand somit auch dieses Schneebrett unbeschadet. So gelangte er selbstständig zu einer Bergstation, wo ihn die Bergrettung in Empfang nahm und ins Tal brachte.

Bereits am Mittwoch wurde ein 63 Jahre alter Bergsteiger zweieinhalb Meter tief verschüttet. Er konnte aber von seinen Begleitern geborgen werden.

epp

PRODUKTE & TIPPS