Zu einem schweren Busunfall mit zwei Toten und mindestens 16 Schwerverletzten ist es auf der A8 gekommen, weil der 37-jährige Fahrer offenbar vom Hustenanfall eines Fahrgastes abgelenkt wurde. Der Reisebus mit 48 Fahrgästen aus dem südbadischen Raum und zwei Fahrern war auf dem Weg zur kroatisch-slowenischen Insel Istrien. Bei den ums Leben gekommenen Fahrgästen handelt es sich um ein Ehepaar aus Offenburg; der Mann war 78, seine Frau 77. Eine 53-jährige Frau aus Rastatt schwebte in Lebensgefahr, wie das Polizeipräsidium in Kempten berichtete.
Der Doppeldecker-Bus geriet gegen 06.10 Uhr zwischen den Anschlussstellen Ulm-Ost und Oberelchingen in Fahrtrichtung München nach rechts von der Autobahn ab und stürzte eine etwa zwei Meter tiefe Böschung hinunter. 50 Meter weiter blieb er auf der Seite liegen. Mehrere Personen wurden im Bus eingeklemmt.
Die Schwerverletzten wurden mit zehn Rettungshubschraubern zu Krankenhäuser in Bayern und Baden-Württemberg geflogen. Die 32 Leichtverletzten wurden zunächst an einem nahegelegenen Rastplatz medizinisch versorgt, außerdem wurden sie von Kriseninterventionsteams betreut. Die Fahrgäste waren bis zu 88 Jahre alt und waren an verschiedenen Orten der Reiseroute zugestiegen. Am Reisebus entstand ein Sachschaden von etwa 200.000 Euro. Die Staatsanwaltschaft Memmingen schaltete einen Unfallgutachter ein.
Die Autobahn musste für zwei Stunden in beide Fahrtrichtung komplett gesperrt werden, gegen 13.15 Uhr konnte auch die Sperrung in Fahrtrichtung München wieder aufgehoben werden.