Südwesten Chinas Mindestens 150 Opfer durch Erdstoß in Yunnan

Im Südwesten Chinas hat sich ein schweres Erdbeben ereignet - mindestens 150 Menschen sind gestorben. Immer wieder kommt es in der seismisch aktiven Region zu schweren Beben mit vielen Opfern.

Bei einem schweren Erdbeben im Südwesten Chinas sind am Sonntag nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua mindestens 150 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 1300 weitere Menschen seien bei dem Erdstoß in der Provinz Yunnan verletzt worden, berichteten andere Staatsmedien. Das chinesische Erdbebenzentrum gab die Stärke des Bebens in der Bergregion mit 6,5 an, die US-Erdbebenwarte USGS maß eine Stärke von 6,1.

Das Epizentrum lag rund zehn Kilometer nordwestlich der Stadt Wenping. Die Bevölkerung in der Gebirgsregion lebe größtenteils in relativ instabilen Behausungen, erklärte die US-Erdbebenwarte. Laut dem chinesischen Staatsfernsehen wurden Einsatzkräfte der Feuerwehr in die Gebirgsregion im Verwaltungsgebiet Qiaojia geschickt. In Online-Netzwerken verbreiteten sich Bilder eingestürzter Gebäude, deren Bewohner verzweifelt nach Überlebenden in den Trümmern suchten.

Kollision der Kontinentalplatten

Laut Xinhua ereignete sich das Beben um 16.30 (Ortszeit, 10.30 Uhr MESZ). Die betroffene Bergregion liegt im Nordosten von Yunnan an der Grenze zur Nachbarprovinz Sichuan. Vor 40 Jahren kamen bei einem Erdbeben der Stärke 6,8 in derselben Gegend mehr als 1500 Menschen ums Leben.

Im Mai 2008 wurde die Nachbarprovinz Sichuan von einem verheerenden Erdbeben der Stärke 8,0 erschüttert, das weite Landstriche verwüstete und zehntausende Gebäude zum Einsturz brachte. Mehr als 80.000 Menschen kamen damals ums Leben. Im Südwesten Chinas stoßen die eurasische und die indische Kontinentalplatte aufeinander, weshalb Erdbeben dort relativ häufig sind.

AFP
amt/AFP

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