An einem Wasserfall in einem Nationalpark in Thailand hat sich eine Tragödie mit mehreren toten Elefanten ereignet. Insgesamt sechs Wildtiere kamen bei dem Ereignis im Khao Yai Nationalpark ums Leben.
Wie lokale Medien berichten, stürzte zunächst ein dreijähriger Jungelefant den Haew Narok genannten Wasserfall hinunter und landete auf der ersten Zwischenebene. Daraufhin sollen sieben weitere Tiere der Herde dem Jungbullen zur Hilfe geeilt sein. Bei dem Rettungsversuch stürzten demnach fünf weitere Tiere noch eine Ebene tiefer und ertranken. Auch der Baby-Elefant wurde von hinzugerufenen Tierrettern des Nationalparks tot vorgefunden. Zwei erwachsene Elefanten hätten noch bei dem toten Jungtier auf der Zwischenebene gestanden und sehr erschöpft gewirkt.
Laut "Bangkok Post" wurden diese beiden Tiere mithilfe von Seilen und zahlreichen Helfern vom Wasserfall gerettet. Die beiden erschöpften Elefanten seien anschließend mit Bananen, Zuckerrohr und Ananas aufgepeppelt worden. Nach dem Vorfall wurde der Wasserfall den Medienberichten zufolge zunächst für die Öffentlichkeit gesperrt. Elefanten genießen in Thailand ein hohes Ansehen in der Bevölkerung. Für thailändische Buddhisten symbolisiert der Elefant Glück, Majestät, Stärke, Fleiß und Intelligenz. Zu dem Vorfall vom Samstag äußerte sich der Chef des Nationalparks sowie der Umweltminister des Landes.
Experte: "Als würde man seine halbe Familie verlieren"
Ein ähnliche Tragödie ereignete sich an dem selben Wasserfall bereits 1992. Damals kamen acht Elefanten ums Leben.

Edwin Wiek, Gründer von Wildlife Friends Foundation Thailand, sagte der britischen BBC, dass das Unglück auch für die verbliebenen Elefanten der Herde lebensbedrohliche Konsequenzen hätte, da sich die Tiere gegenseitig benötigten für Schutz und die Suche nach Nahrung. Zudem hätte der Vorfall auch eine emotionale Ebene für die Tiere, da Elefanten dafür bekannt sind nach Todesfällen zu trauern. "Es ist, als würde man seine halbe Familie verlieren", sagt Wiek.
Nach Schätzungen sollen rund 7000 asiatische Elefanten in Thailand leben, die Hälfte davon in Freiheit.
Quellen: "Bangkok Post" / BBC / Sky News