Drogenentzug in der Klinik statt Meditation im Tempel: In Thailand sind wegen positiver Drogentests alle Mönche eines kleinen buddhistischen Tempels zum Entzug geschickt worden.
Bei den vier Mönchen, darunter auch ein hochrangiger Abt, wurden den Angaben einer lokalen Behörde zufolge Spuren von Methamphetamin nachgewiesen, so der Beamte Boonlert Thintapthai. Für die dort lebenden Mönche bedeute das: Statt Meditation geht es direkt zum Drogenentzug in eine Klinik.
Der Konsum und Handel mit Methamphetamin ist in Thailand ein generelles Problem: Die synthetische Droge wird nach Angaben des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) unter anderem in Myanmars unruhigem Bundesstaat Shan in großen Mengen hergestellt. Über Laos gelangen die Drogen dann nach Thailand. Thailand gilt zudem auch selbst als Transitland für den Weitertransport in andere Länder.
Methamphetamin: In Thailand erschwingliche Droge
Für Thailänder selbst ist die Droge erschwinglich: Eine Meth-Pille kostet dort im Straßenverkauf weniger als 20 Baht (0,54 Euro). Die lokalen Behörden gehen gegen den Schmuggel konsequent vor und beschlagnahmten in den vergangenen Jahren in verschiedenen südasiatischen Staaten immer wieder Rekordmengen an Methamphetamin.
Folgen hat der aufgedeckte Drogenkonsum im Tempel allerdings auch für die Bewohner im ländlichen Bezirk Bung Sam Phan: Weil der Tempel laut Thintapthai nun gar keine Mönche mehr habe, seien Anwohner besorgt, dass sie ihren religiösen Pflichten nicht mehr nachkommen könnten. Unter anderem gehört dazu, Mönche mit Essen zu versorgen. Daher würden nun andere buddhistische Mönche in den Tempel geschickt.
Quelle: BBC