Bei zwei Explosionen im türkischen Urlaubszentrum Antalya sind nach Polizeiangaben sechs Menschen leicht verletzt worden, darunter auch ein französischer Tourist. Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, Informationen über deutsche Opfer gebe es nicht.
Die Explosionen ereigneten sich im Abstand von wenigen Minuten an zwei verschiedenen Orten im Zentrum Antalyas, der viertgrößten Stadt der Türkei. Beide Male seien Mülltonnen explodiert, teilte die Polizei mit. Die Ursache blieb zunächst unklar. Bei der ersten Detonation seien drei Müllmänner leicht verletzt worden, als sie die Tonne leeren wollten, sagte eine Polizeisprecherin. Bei der zweiten Explosion habe es drei weitere leicht Verletzte gegeben, darunter ein Urlauber aus Frankreich.
Explosives Deo
Die Explosionen könnten von einem "Deodorant" oder einer ähnlichen chemischen Flüssigkeit herrühren, sagte der Polizei-Vizechef, der sich weigerte von Bomben zu sprechen.
Millionen Touristen aus der Türkei und dem Ausland besuchen jedes Jahr das an der türkischen Mittelmeerküste gelegene Antalya und die nahe gelegenen Badeorte. Für die Wirtschaft des Landes ist der Tourismus eine der Haupteinnahmequellen. In jüngster Zeit haben extremistische Gruppen mehrfach Anschläge in türkischen Ferienzentren verübt. Erst am 16. Juli waren bei einem Anschlag in Kusadasi fünf Menschen ums Leben gekommen. Zu dem Attentat hatte sich eine Gruppe bekannt, die der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK nahe steht.
Hinweise auf die Bombenleger gab es zunächst nicht. Erst Mitte Juli waren bei einem Bombenanschlag auf einen Kleinbus im südwesttürkischen Urlaubsort Kusadasi fünf Menschen getötet worden, unter ihnen Urlauberinnen aus Irland und England. Hinter diesem Anschlag vermuteten die türkischen Behörden kurdische Extremisten.