Auf dem Victoria-See in Tansania hat sich am Donnerstag eine Tragödie ereignet: Die Fähre "MV Nyerere" ist im südlichen Teil des Sees gekentert. Auf dem Schiff sollen sich nach verschiedenen Einschätzungen der Medien mehr als 300 Menschen befunden haben. Über 100 davon sind mittlerweile tot, mehr als dieselbe Anzahl konnte bereits gerettet werden. "Ich kann nicht abschätzen, wie viele Menschen an Bord waren", sagte der Gouverneur der Region Mwanza, John Mongella. "Unser Fokus liegt jetzt auf der Rettung." Die genaue Zahl ist kaum zu ermitteln, weil der Ticketverkäufer und seine Unterlagen wohl mit dem Schiff untergegangen sind, berichtete die Deutsche Welle. Laut Informationen der Betreibergesellschaft Temesa war die Fähre erst kürzlich gewartet worden.
Mais, Zement, Passagier: Schiff auf dem Victoria-See überfüllt gewesen
An Bord wurde auch Fracht transportiert, darunter Säcke mit Mais und Zement. Die Unglücksursache war zunächst nicht bekannt, allerdings sind überladene Schiffe immer wieder Ursache für Schiffsunglücke in der Region. Im Jahr 1996 etwa waren beim Untergang einer Fähre im tansanischen Teil des Sees schätzungsweise tausend Menschen ertrunken. Das Schiff war völlig überladen. Mit einer Fläche von rund 68.800 Quadratkilometern ist der Victoria-See einer der größten Seen der Erde. Er liegt zwischen Tansania, Kenia und Uganda.