Elefanten besitzen ein sprichwörtlich gutes Gedächtnis. Den neuerlichen Beweis dafür liefert ein Video, das die Organisation Sheldrick Wildlife Trust auf Twitter veröffentlicht hat. Die Organisation sorgt in Kenia für die Rettung und Versorgung von verwaisten Elefanten.

Das Video zeigt die Elefantenkuh Sunyei, die als Kalb seine Eltern verloren hatte und auf der Rettungsstation aufgenommen wurde. Später wurde sie – wie üblich – in die Wildnis entlassen. Mehr als zehn Jahre später kehrte das Tier zur Station im Nationalpark von Nairobi zurück und traf dort auf den Pfleger Benjamin, der sich jahrelang um das Tier gekümmert hatte. Die Aufnahmen zeigen, wie Sunyei dem Pfleger aus der Hand frisst. Ihr eigenes Kalb hatte sie ebenfalls mitgebracht. "Einfach magisch", schrieb die Organisation dazu.

Elefanten vergessen ihre Pfleger nicht
Nach Angaben des Sheldrick Wildlife Trust ist das Video bereits mehrere Jahre alt, wurde aber jetzt erneut veröffentlicht und begeisterte erneut die User im Internet. "Wir haben uns entschieden, das Video noch mal zu posten, weil es alles an unserer Arbeit, verwaiste Elefanten aufzuziehen, zusammenfasst", sagte Amie Alden vom Sheldrick Wildlife Trust dem US-Magazin "Newsweek". Solche Szenen würden sich auf der Station regelmäßig abspielen.
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"Obwohl es mehr als ein Jahrzehnt her ist, seit Sunyei sich entschieden hat, in die Wildnis zurückzukehren, scheint sie die Freundlichkeit, die ihr entgegengebracht wurde, nie vergessen zu haben", sagte Rob Brandford, Geschäftsführer des Sheldrick Wildlife Trust, dem Portal "The Dodo". Offenbar habe die Elefantendame dem Pfleger ihr Erstgeborenes vorstellen wollen: "Das spricht Bände über ihre Intelligenz und ihren Familiensinn."
Das große Ziel der Organisation, die als weltweit erfolgreichste Rettungs- und Auswilderungsstation für Elefantenwaisen gilt, ist es, junge verwaiste Elefanten in der Wildnis überlebensfähig zu machen. Das dauert oft sechs bis zehn Jahre. In dieser Zeit lernen die Tiere unter anderem, welche Pflanzen sie fressen können, wie sie sich als Herde bewegen müssen und wie sie mit Artgenossen kommunizieren können.
Quellen: Sheldrick Wildlife Trust auf Twitter / "Newsweek" / "The Dodo"