Sogenannte Dashcam-Videos, also Filme der eigenen Autofahrt, sind eigentlich meist ziemlich langweilig und werden häufig nur erstellt, um bei potenziellen Unfällen die Schuldfrage besser beantworten zu können. Das Video des Twitter-Users "Erdkadse" hat es jedoch in sich.
Die Kamera befindet sich mittig hinter der Windschutzscheibe und zeigt, wie ein Mann zirka anderthalb Minuten lang über eine komplett überflutete Straße in einem der Hochwassergebiete in Deutschland fährt und schleunigst in Gefahr gerät.
Hochwasser führt zu Kontrollverlust des Fahrers
Als sich der Fahrer einem anderen Fahrzeug nähert, lästert und schimpft er zunächst noch und amüsiert sich darüber, dass das vor ihm fahrende Auto nun zu schwimmen anfange. Nur Sekunden später erwischt es ihn an dieser Stelle selbst: Auch sein Auto verliert den Kontakt zum Boden, das Innere des Autos läuft voll mit Schmutzwasser. Gegenstände auf dem Boden und aus den Staufächern schwimmen nun durch den Fußraum.
Aus der Aufnahme ist zu sehen, wie schnell aus Ungeduld und Hochmut eine ernste Situation wird: Die Aufnahme endet mit der Frage, wer wohl die entstandenen Schäden begleichen werde. Die Echtheit des Videos konnte unser Verifikationsteam bestätigen.

Fahrten sollten vermieden werden
Wie gefährlich Autofahren schon während eines nur leichten Hochwassers ist – bei Unwetterlagen wie der aktuellen sollte nach Möglichkeit aufs Autofahren sowieso komplett verzichtet werden – und welche Sicherheitsmaßnahmen sinnvoll sind, hat der ADAC auf seiner Website zusammengefasst: "Selbst der vermeintlich harmlose Bach am Straßenrand kann in Senken und Unterführungen für Wasseransammlungen sorgen. Autofahrer sollten jetzt keinesfalls mit Schwung durch das Wasser fahren, sondern vorsichtig im Schritttempo. Ist die Wassertiefe nicht einzuschätzen, lieber warten oder einen Umweg fahren. Der Grund: Sollte Spritzwasser in den Ansaugbereich des Motors geraten, droht ein Motorschaden.
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Vor allem bei höherem Tempo droht auf nassen Straßen Aquaplaning. Weil die Reifen nicht mehr genügend Wasser verdrängen können, schwimmt der Wagen auf und verliert den Kontakt zur Fahrbahn. Der ADAC rät deshalb, bei nasser Fahrbahn besonders aufmerksam zu fahren, die Geschwindigkeit zu reduzieren und abrupte Fahrmanöver zu vermeiden. Zudem ist eine ausreichende Profiltiefe wichtig – der ADAC empfiehlt mindestens 4mm.
Quelle: ADAC