Nach den schweren Unwettern im Eifel-Ort Schuld im Landkreis Ahrweil werden weiterhin Dutzende Menschen vermisst. Das Dorf mit etwa 700 Einwohnern - nahe der Landesgrenze zu NRW - liegt in einer Schleife der Ahr, die normalerweise ein kleiner Fluss ist. Nun hat sich die Ahr in ein reißendes Gewässer verwandelt.
In der Nacht zum Donnerstag waren dort laut Polizei Koblenz infolge der Überflutungen vier Häuser komplett weggespült. Zwei weitere Häuser seien zur Hälfte weggespült worden, andere Gebäude in dem kleinen Ort "erheblich" beschädigt worden. Wie viele Menschen in den weggespülten Häusern lebten, konnte die Polizei nicht sagen. Eine Vielzahl weiterer Gebäude sei instabil, es bestehe Einsturzgefahr.

Sehen Sie im Video: Luftaufnahmen aus Eifel-Örtchen Schuld zeigen Ausmaß der Hochwasser-Zerstörung.
Mindestens fünf Tote in Schuld
In Schuld starben mindestens fünf Menschen, wie die Polizei in Koblenz mitteilte. Ein Polizeisprecher sagte, zwischenzeitlich hätten etwa 70 Menschen als vermisst gegolten. "Die eine oder andere Person" habe sich aber mittlerweile bei Angehörigen gemeldet, so dass diese Zahl gesunken sei. Wie viele Menschen am Donnerstagmittag noch vermisst wurden, konnte der Polizeisprecher aber nicht sagen.
Schaulustige behindern Rettungseinsatz
Nach Angaben der Polizei haben Schaulustige den Rettungseinsatz in Schuld behindert. "Bitte haltet die Rettungswege frei!!!!!", schrieb das Polizeipräsidium Koblenz am Donnerstag auf Twitter. Die Beamten riefen auch dazu auf, Straßensperren zu beachten und in Sicherheit zu bleiben. In überfluteten Gebieten seien die Gefahren unkalkulierbar.
Der gesamte Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz ist von der Unwetterlage stark betroffen. Mehrere Orte waren laut Polizei wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Ungefähr 50 Menschen befanden sich demnach zeitweilig auf Hausdächern.
Die Polizei hat für Angehörige, die Menschen vermissen, eine Hotline unter der Nummer 0800-6565651 eingerichtet. Die Nummer 110 bittet sie nur in Notfällen anzurufen.