Den zweiten Tag in Folge legen Eis und Schnee große Teile Deutschlands lahm. Vor allem der Süden kämpft mit extremer Glätte. Alles zum Winterwetter im stern-Newsblog.
Schnee und Glätte können auch am Donnerstag noch für Behinderungen sorgen. Am Frankfurter Flughafen gibt es weiter Einschränkungen im Flugbetrieb. In der Nacht zu Donnerstag ging auf einigen Autobahnen nichts mehr.
Vom Saarland bis nach Nordostbayern sei "noch teils unwetterartiger Glatteisregen" zu erwarten, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. In der Mitte und später auch im Süden Deutschlands müssen sich die Menschen auf massive Schneefälle einstellen.
Betroffen sind demnach entweder ganz oder teilweise die Bundesländer Saarland, Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen und Sachsen. Den Meteorologen zufolge sind in der Mitte und im Süden Deutschlands Neuschneemengen zwischen drei und zehn Zentimetern, örtlich auch bis zu 15 Zentimetern möglich. In Baden-Württemberg ist zudem mit Dauerregen zu rechnen.
Die Deutsche Bahn warnte vor den Auswirkungen des Winterwetters auf einige Strecken des Fernverkehrs.
Niels Kruse
Wegen des Winters ist das Bundesligaspiel zwischen dem 1. FC Mainz 05 und 1. FC Union Berlin am Freitagabend abgesagt worden. Der Stadionbetreiber der Mainzer Mewa Arena hat die Spielstätte gesperrt. Grund seien "die starke Eisbildung auf den Unterrängen, insbesondere im Stehplatz-Bereich sowie auf den Anreisewegen und die damit verbundenen Sicherheitsrisiken für die Zuschauerinnen und Zuschauer", hieß es bei der DFL. Alle Tickets für die Partie behalten ihre Gültigkeit. Für die Berliner ist es schon das zweite Auswärtsspiel, das in dieser Saison witterungsbedingt ausfällt. Im Dezember war die Partie gegen Bayern München abgesagt worden.
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Niels Kruse
Im Schneechaos auf der A3 im Süden Nordrhein-Westfalens haben Hilfsorganisationen bis zum frühen Donnerstagmorgen Autofahrer mit heißen Getränken versorgt. Dabei seien Mitarbeiter auch mit Quads unterwegs gewesen, um sich einen Weg durch den kilometerlangen Stau bahnen zu können, heißt es beim Deutschen Roten Kreuz. Insgesamt seien 70 Helferinnen und Helfer von DRK, Maltesern und Johannitern die ganze Nacht im Einsatz gewesen.
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Niels Kruse
Nicht alles ist schlecht am frostigen Wetter: Eislaufen etwa, wie hier in Upware, Großbritannien, wo es ebenfalls friert.
Joe Giddens/PA Wire/DPA
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ICE-Züge zwischen Stuttgart und Paris fallen aus
Niels Kruse
Die Bahn hat weiter Probleme mit dem Fernverkehr nach Frankreich. ICE-Züge zwischen Stuttgart und Paris sind wegen der Witterungsbedingungen in Frankreich ausgefallen. Auch ICE-Züge zwischen Frankfurt/Main, Mannheim und Paris fahren aktuell nicht, wie die Bahn mitteilte. Fahrgäste, die innerhalb von Deutschland reisen, könnten andere Züge nutzen. Die Zugbindung sei aufgehoben. Ausgenommen von den Ausfällen seien die französischen TGV-Züge. Sie sind nicht so störanfällig wie die deutschen Züge.
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Rune Weichert
Das winterliche Wetter sorgt auch im Erzgebirge und im Harz für weiße Schneelandschaften. Am Donnerstagvormittag lagen auf dem Fichtelberg 74 Zentimeter Schnee, in den anderen Kammlagen waren es 10 Zentimeter, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes sagte. Im Harz lagen 15 bis 30 Zentimeter Schnee.
Im Harz ließen die Schneefälle den Angaben zufolge am Donnerstagvormittag langsam nach. In der Nacht waren dort 10 Zentimeter gefallen. Im Erzgebirge schneite es in der Nacht weniger, bis zum Abend soll es dort aber noch 10 Zentimeter Neuschnee geben.
Der DWD rechnete nur noch am Donnerstag mit Schnee. Auch sollte sich am Donnerstag nach und nach die Sonne zeigen und für schöne Winterlandschaften sorgen. Lange wird die weiße Pracht allerdings nicht erhalten bleiben. Spätestens bis Montag solle auch in den obersten Lagen in Sachsen und Sachsen-Anhalt Tauwetter einsetzen.
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Rune Weichert
Nach einem chaotischen Wintereinbruch zur Wochenmitte gibt der Deutsche Wetterdienst für Hessen für die nächsten Tage Entwarnung – oft wird es winterlich sonnig und das Wetter beruhigt sich.
Bis zum Donnerstagnachmittag sagte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach noch leichten bis mäßigen Schneefall voraus. Meist gibt es 1 bis 5 Zentimeter Neuschnee, in Südhessen bis zu 8 Zentimeter. Dazu bleibt es frostig und glatt. In der Nacht zum Freitag tritt verbreitet Glätte durch gefrierende Nässe, Reif oder geringen Neuschnee auf. Es gibt Frost bei minus 5 bis minus 10 Grad, im Bergland auch strengen Frost bei bis zu minus 12 Grad.
Bis zum Freitagmittag erwartet der DWD allenfalls im Norden lokal leichte Schneeschauer. Die Temperaturen steigen leicht auf minus 1 bis plus 1 Grad, im Bergland 0 bis minus 4 Grad. In der Nacht zum Samstag gibt es nur wenige Wolken aber gebietsweise Nebel. Die Tiefstwerte liegen zwischen minus 5 und minus 9 Grad, im Bergland erneut bis minus 12 Grad. Streckenweise besteht Glättegefahr.
Am Samstag bleibt es laut DWD meist trocken. Die Höchstwerte schwanken zwischen minus 1 bis 2 Grad, in höheren Lagen bleibt es unter 0 Grad. Auch die Samstagnacht wird frostig bei minus 5 bis minus 10 Grad.
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Rune Weichert
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Rune Weichert
Trotz des für rheinische Verhältnisse extremen Schneefalls in den vergangenen Tagen geht der 1. FC Köln von einer Austragung des Bundesliga-Spiels gegen Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr/Sky) aus. "Ich sehe das Spiel ehrlicherweise nicht in Gefahr. Aber warten wir mal ab, was in den nächsten Stunden passiert", sagte Thomas Kessler, Leiter Lizenzfußball beim FC. Die Trainingsbedingungen waren aber natürlich erschwert. "Für die Kinder und Familien ist es ein tolles Wetter. Zum Spazierengehen, zum Rodeln, zum Schlittenfahren", sagte Trainer Timo Schultz: "Für uns Fußballer ist es nicht ganz so gut. Aber das werden wir annehmen."
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Chaos auf rheinland-pfälzischen Autobahnen
Rune Weichert
Die Autobahn 61 bei Rheinböllen (Rhein-Hunsrück-Kreis) ist wegen Glätte in beide Fahrtrichtungen gesperrt worden. "Da ist ein kompletter Eispanzer drauf", sagte eine Polizeisprecher. Wegen der Glätte gebe es insbesondere für Lastwagen kein Vorankommen, schrieb die Polizei auf Whatsapp. Sie forderte Lkw-Fahrer auf, den nächsten Rastplatz anzufahren.
Auf der A61 in Fahrtrichtung Süden bildete sich laut Polizei Koblenz zwischen Emmelshausen und Kruft ein Stau von rund 50 Kilometern. Streudienste und das Technische Hilfswerk seien im Einsatz. Die Polizei Mainz rief dazu auf, Rettungsgassen zu bilden. "Wie uns berichtet wird, kommen stellenweise weder Einsatzkräfte noch Streufahrzeuge durch."
Auch auf anderen Autobahnen in Rheinland-Pfalz sorgte das Wetter für Chaos. Auf der A63 zwischen Alzey und Kaiserslautern gab es laut Polizei eine geschlossene Schneedecke. Mehrere Fahrzeuge seien auf dem Seitenstreifen liegengeblieben, Lastwagen festgefahren und Autos in den Graben gerutscht. Auf der A60 kam es am Donnerstagmorgen zu einem witterungsbedingten Unfall. Sie wurde zwischen Ingelheim Ost und Ingelheim West zwischenzeitlich in Richtung Bingen gesperrt. Bereits in der Nacht hatte Glatteis und Schnee zu einem kilometerlangen Stau auf der A3 geführt.
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Rune Weichert
Schnee und glatte Straßen haben auch im Saarland teils zu erheblichen Behinderungen im Verkehr geführt. Bis zum Vormittag habe es landesweit 34 Unfälle gegeben, sagte ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums in Saarbrücken. Dabei sei es überwiegend zu Blechschäden gekommen. Über Schwerverletzte sei nichts bekannt.
Knapp 30 "Gefahrenstellen" im Verkehr gebe es wegen Glätte oder heruntergefallener Äste, sagte der Sprecher weiter. Vor allem in den Höhenlagen und im Nordsaarland gebe es Beeinträchtigungen. Am Vormittag war die Autobahn 8 ab der Anschlussstelle Merzig-Wellingen in Fahrtrichtung Luxemburg gesperrt: Mehrere Fahrzeuge hätten sich dort aufgrund der Glätte festgefahren, hieß es.
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Rune Weichert
Schnee und Glätte sorgen auf der Autobahn 7 in Nordhessen für lange Staus. Seit der Nacht geht es auf dem gesamten Streckenabschnitt zwischen Guxhagen und Homberg-Efze nicht weiter, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Grund dafür seien mehrere Lkw, die glättebedingt die Fahrbahn blockierten. Die Autofahrer werden vor Ort versorgt. Unklar war am Morgen, wie lang der Stau war.
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Wetterdienst hebt alle Unwetterwarnungen auf
Rune Weichert
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Donnerstagmorgen alle Unwetterwarnungen aufgehoben. Das teilte der DWD in Offenbach mit. Seit Mittwoch galten in weiten Landesteilen entsprechende Warnungen zum Beispiel vor Glatteis.
Das Niederschlagsgebiet verlagere sich am Donnerstag langsam von der Mitte in den Süden. "Die Gefahr von Glatteis durch gefrierenden Regen geht deutlich zurück", hieß es in dem Bericht zur Wetterlage. "Im Süden sind die Beläge der Straßen und Wege aufgrund der Vorwitterung zu hoch für gefrierenden Niederschlag." Dort gehe der Regen in Schneefall über.