Asiatisch für Anfänger 3 Offensive Kokos

Man kennt sie fast nur als vertrocknete Tante, dabei war die Kokosnuss auch mal jung und saftig. Asiaten schätzen ihre wahre Natur. Im Kokosentwicklungsland BRD gibt's noch einiges aufzuholen.

Eigentlich ist sie gar keine Nuss, sondern die Frucht vom "Baum des Lebens". So nennt man die Kokospalme in der Südsee. Bei uns bringt man der Kokosnuss weniger Achtung entgegen.Zuweilen sieht man sie auf Jahrmärkten zwischen Liebesäpfeln und Lakritzstangen vor sich hin trocknen. Meistens aber fristet sie ihr Dasein, bereits in fortgeschrittenem Alter, als struppig-braune Kuriosität am äußersten Rand von Gemüseabteilungen. Ein Jammer, denn sie ist trotz ihres hohen Fettgehalts gesund, enthält so wichtige Stoffe wie Biotin, Folsäure und Kalium.

Im Fernen Osten kommt die Kokosnuss in vielen Ländern regelmäßig auf den Tisch, und zwar in all ihren Varianten. Auf Bali kocht man schwarzen Reis in ihrer Milch zu süßem Pudding, in Bangkok legt man die junge Nuss in offenes Feuer, um dem noch ganz weichen Fruchtfleisch ein rauchiges Aroma zu geben, in Indien macht man aus frischen Raspeln Chutneys.

Die Hauptrolle spielt, als universelle Basis für Suppen, Currys, Desserts und Eintöpfe, fast überall die Kokosmilch. Das ist übrigens nicht die Flüssigkeit im Innern der Nuss, sondern ein Extrakt aus dem zerkleinerten und mit Wasser versetzten Fruchtfleisch. In Thailand kann man sich die Milch auf Märkten frisch pressen lassen. Sie schmeckt verblüffend anders als die pasteurisierte aus der Dose und verdirbt innerhalb von einem Tag. Der Aufwand, sie selbst zu machen, ist nicht unbedingt nötig - auch mit Konserven wird's köstlich. Also nur Mut! Der Blumenkohl kann statt in Mehlschwitze auch mal in einer Kokossahne daherkommen. Es wird ihm gut tun. Und Ihnen auch.

Unbedingt probieren

Besorgen Sie sich thailändische oder indische Currypaste. Die gibt es im Asialaden in vielen Varianten und ist im Kühlschrank sehr lange haltbar. Zusammen mit Kokosmilch lassen sich daraus einfach und schnell leckere Asia-Gerichte machen: Paste in etwas Öl oder Kokoscreme anbraten, Kokosmilch dazu, aufkochen lassen und Gemüse oder Fleisch darin gar schmurgeln lassen. (Dosieren Sie die Pasten vorsichtig - die meisten sind höllisch scharf.)

Auch gut:

Kokoscreme mit etwas Paste verrühren, ein Fischfilet damit bestreichen, evtl. noch ein paar Streifen Zitronenblätter dazugeben. Das Ganze in ein Pergament oder ein Bananenblatt schlagen und im Ofen garen.

GesundLeben
Ruth Hoffmann

PRODUKTE & TIPPS