Neue Aufnahmen vom Weltall und der Milchstraße zeigen so viele Himmelsobjekte wie noch nie: Über drei Milliarden Sterne und Galaxien sind auf den Fotos zu sehen. Die Bilder wurden mithilfe einer "Dark Energy"-Kamera aufgenommen, die in Chile auf ein Teleskop montiert wurde.

Detailreiches Sternen-"Gruppenfoto"
Über zwei Jahre hatte die Kamera den Himmel der südlichen Hemisphäre aufgezeichnet. Die entstandenen Aufnahmen zeigen außergewöhnlich detailreich sowohl Sterne in der Milchstraße als auch weit entfernte Galaxien. Das "NOIRLab" der National Science Foundation veröffentlichte am Mittwoch die Bilder. Das "NOIRLab", das abgekürzt für "National Optical-Infrared Astronomy Research Laboratory" steht wird von der US-Regierung finanziert und forscht unter anderem zu optischer Infrarot-Astronomie. Hierbei handelt es sich um einen experimentellen Teilbereich der Astronomie, welcher die von Himmelskörpern ausgesandte Infrarotstrahlung nutzt.
Es ist, als würde man ein Gruppenfoto machen und nicht nur jeden Einzelnen, sondern auch die Farbe seines Hemdes unterscheiden können, sagt der leitende Forscher Andrew Saydjari. Er ist ein Doktorand in Physik an der Harvard University. "Obwohl ich schon viele Stunden auf die Bilder mit den Zehntausenden Sternen gestarrt habe, bin ich mir nicht sicher, ob ich die Größenordnung dieser Zahlen begriffen habe", so Saydjari.
Gerade einmal 6,5 Prozent des Nachthimmels fotografiert
Dem Forscher zufolge wurden bei der Himmelsdurchmusterung nur 6,5 Prozent des Nachthimmels abgebildet. Bei einer solchen Durchmusterung wird der Himmel systematisch nach Objekten durchsucht und kartiert. Die jüngste Durchmusterung schließt die Ergebnisse einer 2017 veröffentlichten Studie ein, in der zwei Milliarden Himmelsobjekte, primär Sterne, erfasst wurden.

"Die Milchstraßengalaxie enthält Hunderte Milliarden Sterne […]. Diese Objekte abzubilden und zu katalogisieren ist eine Herkulesaufgabe", sagt das "NOIRLab". Saydjari zufolge handelt es sich bei der Durchmusterung um den größten Katalog, der jemals von einer einzelnen Kamera erstellt wurde, was die Anzahl der beobachteten Himmelsobjekte angeht.
Quellen: "NOIRLab", The Sydney Morning Harald