Es ist die bisher schwierigste Mission der europäischen Raumfahrt: Mit der Sonde "Rosetta" soll erstmals die Landung eines Forschungsroboters auf einem Kometen gelingen. Von dem historischen Flug zum dem Himmelskörper 67P/Churyumov-Gerasimenko erhoffen sich die Forscher der europäischen Raumfahrtagentur Esa viele neue Erkenntnisse über die Zusammensetzung von Kometen - Informationen, die auch Aufschluss darüber geben könnten, wie das Leben auf der Erde entstanden ist. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Grundbausteine des Lebens mit dem Eis von Kometen auf unseren Planeten gekommen sind.
Zehn Jahre ist "Rosetta" für ihre Mission bereits quer durch das Sonnensystem unterwegs. Rund 800 Millionen Kilometer von der Erde entfernt steht die Sonde jetzt vor ihrer nächsten Herausforderung - dem Aufwachen aus einem mehr als zwei Jahre andauernden "Tiefschlaf". Aufgrund der großen Entfernung reichen die Sonnenstrahlen nicht aus, um den Solarssegeln von "Rosetta" genügend Energie zu liefern. Die Esa hatte die Sonde daher in einen Engergiesparmodus versetzt, bei dem nur die wichtigsten Systeme noch aktiv waren.
Hautnah dabei im Kontrollzentrum
Um sich ab Mai dem Kometen nähern zu können, muss "Rosetta" heute "aufgeweckt" werden. Aus dem Esa-Kontrollzentrum in Darmstadt schicken die Techniker um 11 Uhr deutscher Zeit den entsprechenden Befehl an die Sonde. Dann heißt es erst einmal warten: Mit einer Reaktion von "Rosetta" wird erst gegen 18 Uhr gerechnet. Dann wird sich zeigen, ob der Weckruf erfolgreich war und die Mission wie geplant fortgesetzt werden kann.
Für alle, die den spannenden Moment der Kontaktaufnahmen miterleben und den Esa-Ingenieuren bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen wollen, hat die Raumfahrtagentur einen Livestream direkt aus dem Kontrollzentrum eingerichtet. Auch auf Twitter können Interessierte hautnah erleben, ob die Aktivierung der Sonde klappt. Unter @esa_rosetta wird es laufend Informationen über den Verlauf des Weckrufes geben.