Gegen Klimaschäden "Kowbucha" soll Methan aus Kuh-Rülpsern reduzieren

Gegen Klimaschäden: "Kowbucha" soll Methan aus Kuh-Rülpsern reduzieren
Sehen Sie im Video: Futterzusatz soll Methan-Ausstoß von Kühen verringern.






Entscheidend ist, was hinten rauskommt. Und das ist bei Rindern in der Landwirtschaft zu viel Methan. Das Gas entsteht beim Verdauungsprozess der Wiederkäuer. Durch Pupsen und Rülpsen der Tiere gelangt es in die Atmosphäre, wo es einen stärkeren Treibhauseffekt bewirkt als CO2. Um die klimaschädlichen Emissionen aus dem Kuhmagen zu reduzieren, setzen Forscher auf einer Farm in Neuseeland auf einen probiotischen Futterzusatz - "Kowbucha". Die Forschungsleiterin Salome Bassett sagt, dazu habe man einige Bakterienstämme untersucht, die in probiotischen Lebensmitteln für Menschen verwendet werden. "Und wir stellten fest, dass wir tatsächlich eine gewisse Verringerung des Methanausstoßes erreichen konnten. Das war sozusagen unser Heureka-Moment: Können wir andere Stämme nehmen und wäre das vielleicht eine Lösung für unser Vieh hier in Neuseeland?" In einer ersten Versuchsreihe habe man die Methanemissionen um bis zu 20 Prozent drosseln können, sagt Bassett. Die Anwendung für die Landwirte sei super einfach. "Sie können einen Beutel mit Pulver nehmen und es einfach in die Milch mischen, die sie ihren Kälbern ohnehin geben würden, einfach im Eimer mischen, dem Kalb geben und fertig." Auch in anderen Ländern werden Futterzusatzstoffe zur Methanreduktion erprobt. In Neuseeland grasen Rinder und Schafe allerdings überwiegend im Freien. Die Agrarökonomin Susan Kilsby rechnet mit hohen Kosten. "Momentan ist der einfachste Weg, Emissionen zu reduzieren, die Produktion zu verringern oder weniger Tiere zu halten. Es ist eine echte Herausforderung, wenn wir gleichzeitig versuchen, weiterhin Lebensmittel zu erzeugen und unsere Exporterlöse auf dem gewünschten Niveau zu halten." Etwa die Hälfte der Treibhausgasemissionen in Neuseeland stammt aus der Landwirtschaft. Bis 2030 soll der biogene Methanausstoß im Vergleich zu 2017 um zehn Prozent gesenkt werden. Dazu plant die Regierung auch, den Ausstoß durch Kühe und Schafe separat zu bepreisen. Ab 2025 müssten Landwirte dann für die Emissionen aus ihrer Tierhaltung zahlen.
Im Kampf gegen den Ausstoß des Treibhausgases aus Rindermägen setzen Forscher in Neuseeland auf einen probiotischen Futterzusatz.

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