Museum Schwedenspeicher Sensationsfund: Goldmünze aus Stade soll weltweit einzigartig sein

Die im Landkreis Stade gefundene Goldmünze
Die im Landkreis Stade gefundene Goldmünze
© Christina Kohnen / DPA
Eine im niedersächsischen Landkreis Stade gefundene Goldmünze soll weltweit einzigartig sein. Weitere Prägungen dieser Art seien nicht bekannt. Der Fund begeistert örtliche Archäologen. 

Eine 2017 im niedersächsischen Landkreis Stade gefundene Goldmünze soll nach Angaben des zuständigen Archäologen weltweit einzigartig sein. Weitere Prägungen dieser rund 1600 Jahre alten Münze seien nicht bekannt, hieß es bei der Vorstellung des Fundes in Stade. Das Unikat wird dort seit Freitag im Museum Schwedenspeicher ausgestellt. Ein privater Sondengänger hatte die neun Gramm schwere Münze nach Angaben eines Kreissprechers mit Hilfe eines Metalldetektors aufgespürt.

Nach einer wissenschaftlichen Begutachtung und Restaurierung stellte man fest: Bei der Münze handele es sich um ein sogenanntes Multiplum, eine Art Sondermünze. Sie zeigt den römischen Kaiser Constans aus dem 4. Jahrhundert nach Christus. Der Finder der Münze hatte mit Genehmigung der Kreisarchäologie systematisch Flächen im Bereich prähistorischer Grabhügel mit einem Metalldetektor untersucht, als er im Dezember 2017 auf einem Acker die Münze mit einem Durchmesser von knapp drei Zentimetern fand.

Münze aus Stade gehörte Fürst oder König 

Zum Wert wurden bislang keine Angaben gemacht. Solche Münzen seien zu besonderen Anlässen herausgehobenen Persönlichkeiten überreicht worden, erklärte Kreisarchäologe Daniel Nösler. Dazu gehörten höchste Würdenträger, Kommandanten der römischen Streitkräfte und kaiserliche Leibwächter. Goldmultipla wurden außerhalb der ehemaligen Grenzen des römischen Reichs bislang nur sehr selten gefunden.

"Fasst man die bisherigen Indizien zusammen, kann als ehemaliger Eigentümer ein Fürst oder König des sich in der Zeit herausbildenden sächsischen Großstammes vermutet werden", erklärt Nösler. Am Fundort wurde nach der Entdeckung zusätzlich eine Ausgrabung durchgeführt und mit Metalldetektoren gesucht. Archäologen haben außerdem historische Karten und Luftbilder ausgewertet. Das Suchen mit Metalldetektoren nach im Boden befindlichen Gegenständen ist in den Bundesländern gesetzlich geregelt und bedarf oft einer Genehmigung durch Behörden. Andernfalls drohen Strafen. Häufig müssen die Funde an die jeweiligen Bundesländer abgegeben werden. 

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Quellen: Landkreis Stade, DPA

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