Mit Erfolg haben zwei Astronauten in einem siebeneinhalbstündigen Einsatz im All neue Techniken für Reparaturen am Hitzeschutzschild der US-Raumfähren getestet. Die Erwartungen seien noch übertroffen worden, teilte die Nasa mit. Bei dem Tests hingen die Astronauten Mike Fossum und Piers Sellers am Ende eines auf 30 Meter verlängerten Roboterarms. Er habe sich "wie ein Käfer am Ende einer Angel" gefühlt, sagte Sellers.
Der Außenbordeinsatz war der erste von dreien, die für diesen Flug der Raumfähre "Discovery" geplant sind. "Genießt die Aussicht", empfahl das Kontrollzentrum der Weltraumbehörde Nasa, als die beiden in 350 Kilometern Höhe über dem asiatischen Kontinent aus dem Shuttle stiegen.
Ob eine Reparatur am Hitzeschutzschild notwendig ist, stand zunächst noch nicht fest. Die Nasa will aber unter allen Umständen verhindern, dass sich eine Katastrophe wie beim Absturz der Raumfähre "Columbia" 2003 wiederholt. Damals hatte beim Start abgebrochener Isolierschaum die Raumfähre so stark beschädigt, dass die "Columbia" beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinander brach.
Auch dieses Mal löste sich wieder Isolierschaum vom Shuttle-Tank, die Teile waren nach ersten Erkenntnissen der Nasa aber zu klein, um Schaden anzurichten. Vor dem Test der Reparaturtechniken begannen Fossum und Sellers noch mit dem Austausch einer Schneidevorrichtung am mobilen Außentransporter der ISS, der für die Bauarbeiten an der Raumstation benötigt wird. Ende vergangenen Jahres hatte dieses Gerät ein Kabel durchtrennt. Das beschädigte Kabel soll beim nächsten Außeneinsatz am Montag ausgetauscht werden.
Die Nasa verlängerte unterdessen den Flug der "Discovery" um einen Tag. Die Raumfähre habe genügend Treibstoff für einen zusätzlichen Tag an der ISS, um weitere Arbeiten auszuführen. Die "Discovery", die den deutschen ESA-Astronauten Thomas Reiter zur ISS brachte, war Anfang Juli in Cape Canaveral gestartet und soll dem neuen Zeitplan zufolge am 17. Juli zur Erde zurückkehren.