Auf dem Mond gibt es anders als bislang erwartet wahrscheinlich keine größeren Wasservorkommen. Das schließen US-Astronomen aus Beobachtungen mit dem weltgrößten Radioteleskop in Arecibo (Puerto Rico). Wissenschaftler von der Smithsonian Institution in Washington hatten mit dem 305 Meter großen Teleskop Krater an den Mondpolen untersucht, auf deren Grund nie Sonnenstrahlen gelangen. Dort vermuteten sie aufgrund von früheren Satellitenmessungen größere Mengen Eis.
Dicke Eisschichten erzeugen ihnen zufolge ein starkes Radiowellensignal. Das Arecibo-Teleskop übertrug jedoch kein Signal, das ein großes Wasservorkommen bestätigt. Die Forscher schließen nun in "Nature", dass es höchstens dünne Eisschichten auf dem Mond gebe. Für den Wassermangel auf dem Erdtrabanten kämen zwei Ursachen in Frage. Entweder könnten eingeschlagene Kometen kleine Wassermengen auf den Mond befördert haben oder Wasser verflüchtige sich schnell von der Oberfläche ins Weltall.
Ende September startete die erste europäische Mondsonde "Smart-1". Sie soll genauere Ergebnisse übermitteln. In rund einem Jahr wird der Satellit in eine Umlaufbahn über die weitgehend unerforschten Pole des Mondes einbiegen und unter anderem in tiefen Kratern nach Eis suchen. Wasserfunde könnten die Visionen der Raumfahrt wieder beleben - die einer bemannten Mondstation.