US-Raumfahrtbehörde Nasa Wasservorräte auf dem Mond entdeckt

Die Nasa hat "bedeutende" Wasservorkommen auf dem Mond ausgemacht. Anzeichen für Wasser auf dem Erdtrabanten gab es schon vorher, doch das Ausmaß überrascht nun die US-Raumfahrtbehörde - und dürfte für die bemannte Raumfahrt wichtig werden.

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat ein "bedeutendes" Wasservorkommen auf dem Mond gefunden. Es handele sich um gefrorenes Wasser, teilte die Raumfahrtbehörde am Freitag mit. Bislang hatten Forscher nur vage Hinweise auf Spuren von Eis gefunden.

Der Nasa zufolge ergab sich der Fund bei der Analyse von Proben aus der Staubwolke, die Forscher Anfang Oktober mit dem gezielten Absturz eines kleinen Raumfahrzeugs selbst verursacht hatten.

Zunächst war eine Pkw-große, zwei Tonnen schwere ausgebrannte Raketenstufe mit rund 9000 Stundenkilometern in den immerdunklen Cabeus-Krater eingeschlagen. Daraufhin hatte sich eine rund 1,6 Kilometer hohe Rauchsäule gebildet. Im Abstand weniger Minuten folgte dann die 79 Millionen Dollar teure Raumsonde "LCROSS" (Lunar Crater Observation and Sensing Satellite), um den Aufprall untersuchen zu können.

Das Vorhaben vom 9. Oktober war von vielen Beobachtern zunächst kritisiert worden, da eine von der Nasa vorab angekündigte bis zu zehn Kilometer hohe Staubwolke ausblieb, die auch von der Erde aus noch zu sehen sein sollte.

Wissenschaftler sind "verzückt"

"LCROSS"-Chefwissenschaftler Anthony Colaprete äußerte sich nun "verzückt". "Die Konzentration und Verteilung des Wassers muss noch weiter analysiert werden, aber wir können mit Sicherheit sagen, dass Cabeus Wasser enthält", sagte er. In dem tiefgekühlten Krater, dessen Boden nie vom Sonnenlicht beschienen wird, kann Wasser nur in gefrorener Form existieren.

Mondwasser dürfte für künftige bemannte Missionen auf dem Erdbegleiter von großer Bedeutung werden - es könnte in seine chemischen Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt und zu Luft oder Raketentreibstoff umgewandelt werden.

Den Nasa-Forschern zufolge sind noch viele Fragen etwa zur Konzentration oder zur Verteilung des Wassers auf dem Mond ungeklärt. Es sei aber "mit Sicherheit" zu sagen, dass es auf dem Mond Wasser gebe, sagte Colaprete. Auch die Herkunft des Wassers sei ungeklärt. Eine Möglichkeit sei, dass es mit einem Kometen auf den Mond gekommen sei.

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AFP/AP/DPA

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