Immer noch kein Signal von "Spirit". Die Sonde schweigt beharrlich. Nach der europäischen Weltraumbehörde ESA muss nun auch die amerikanische NASA um ihre Marssonde bangen. Experten in der Bodenzentrale in Pasadena (Kalifornien) arbeiteten am Donnerstag auf Hochtouren, um den verloren gegangenen Kontakt zu dem kleinen Roboter wieder herzustellen.
Die Hoffnungen der NASA konzentrierten sich darauf, dass "Spirit" am Freitagmorgen MEZ mit dem Mars-Orbiter "Odyssey" kommuniziert, der zu diesem Zeitpunkt den Standort des Rovers überfliegt. "Wir sind rund um die Uhr im Einsatz und weit davon entfernt, unsere Sonde aufzugeben", sagte eine Sprecherin am Donnerstagabend (Ortszeit) in Pasadena.
Sinnlose Daten und dann Schweigen
Die letzten regulären Übertragungen der Sonde stammten vom Mittwochmorgen. Danach seien nur noch gelegentlich und zudem völlig sinnlose Daten angekommen. Zunächst haben die NASA-Wissenschaftler angenommen, dass ein Gewitter über den Antennenanlagen in Australien, den Empfang verhindert hätten. Nun vermuteten sie aber, dass der Roboter Hard- oder Software-Probleme habe, sagte Projekt-Leiter Pete Theisinger.
Die Sonde gab aber durch einen Signalton zu verstehen, dass Botschaften von der Erde bei ihr ankommen. "Das heißt, sie ist nicht tot, und das ist ermutigend. Die Sonde empfängt die Befehle, kann sie aber aus irgendwelchen Gründen nicht umsetzen", sagte ein NASA-Vertreter in Pasadena. Die Ingenieure der NASA arbeiteten daran, die genaue Ursache des Problems herauszufinden. Theisinger zeigte sich besorgt: "Es gibt keinen Einzelfehler, der dies erklären kann".
Batterie leer?
Experten schlossen weder eine mechanische Panne noch ein Softwareproblem des Rovers aus. Auch eine zu starke Entladung der Batterie der Sonde galt als möglich. Eine erste Untersuchung deute darauf hin, dass das Funkgerät noch arbeite und dass sie Sonnensegel weiter Strom produzierten. Ein Software-Problem könnte die NASA auch von der Erde aus lösen, wenn es aber ein Hardware-Problem gebe, sei dies weit schwer wiegender, sagte Theisinger.
Unterdessen nähert sich "Spirits" Zwillingsroboter "Opportunity" weiter dem Roten Planeten. Die Sonde soll am Sonntag um 6.05 Uhr MEZ auf dem Mars landen. Der Anflug verlaufe problemlos, teilte die NASA am Donnerstagabend mit.