Marsmission "Es muss Eis sein"

Vor wenigen Tagen entdeckte die Marssonde Phoenix eine weiße Substanz, die kurz darauf verschwand. Die Nasa-Wissenschaftler sind sich einig, dass es sich um Eis gehandelt hat. An anderer Stelle ist der Roboterarm im Marsboden schon wieder auf etwas Hartes gestoßen.

Seit drei Wochen gräbt die Raumsonde Phoenix auf dem Mars nach Spuren von Wasser. Vor einigen Tagen entdeckte sie dabei einen weißen Fleck. Die Frage, die alle beschäftigte: Ist es Salz oder ist es Wassereis? Dann verschwand die geheimnisvolle Substanz. Die Astronomen sind jetzt überzeugt, dass es sich dabei um gefrorenes Wasser gehandelt haben muss. Wahrscheinlich ist die Flüssigkeit verdampft, nachdem der Roboterarm sie freilegte.

"Es muss Eis sein", sagt Peter Smith einer der Nasa-Wissenschaftler. "Diese kleinen, weißen Brocken sind innerhalb weniger Tage einfach verschwunden, das ist der perfekte Beweis dafür, dass es sich um Eis gehandelt hat." Denn Salz könne sich nicht einfach auflösen. Die Brocken lagen ursprünglich am Boden der Grabungsstelle, die von den Nasa-Wissenschaftlern "Dodo-Goldilocks" genannt wird - also "Dodo-Goldlöckchen". Der Roboterarm hatte am 20. Tag seiner Mars-Mission die Grabungsstelle erweitert und war auf das weiße Etwas gestoßen.

Lauter gute Neuigkeiten

An der nächsten Stelle könnten die Forscher mehr Glück haben. Denn selbst wenn die erste Entdeckung verdampft ist, stieß Phoenix vielleicht schon wieder auf Eis: Bei seinen Grabungsarbeiten traf der Roboterarm auf harten Untergrund. Er versuchte so lange weiter zu buddeln, bis nichts mehr ging und der Arm in einer Haltestellung verharrte. "Die harte Schicht befindet sich in der selben Tiefe in der auch das andere mutmaßliche Eis lag", sagt Ray Arvidson, der für den Roboterarm zuständig ist.

Auch die Technik macht Fortschritte: Nachdem kürzlich einige wissenschaftliche Daten der Sonde verloren gegangen sind, arbeitet die Nasa an einer neuen Software, die sie Phoenix schicken will. 45.000 Mal sendete die "Phoenix" vor zwei Tagen ein Datenpaket zur Erde. Das hatte das System überlastet und andere Aufgaben kamen dadurch zu kurz - etwa die tagsüber aufgenommenen Fotos im Zwischenspeicher der Sonde zu sichern. Sie gingen verloren. Nun sendet Phoenix jeden Abend die am Tag generierten Daten und legt sie nicht nur im Speicher ab - solange jedenfalls, bis das Problem komplett behoben wurde. "Die Mission geht gut voran, sagt der Phoenix-Projektmanager Gerry Goldstein. Noch knapp 70 Tage soll Phoenix auf dem Mars nach Spuren von Leben suchen.

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